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Der bürgerliche Produktionsprozeß bemächtigt sich zunächst der Metallzirkulation als eines fertig überlieferten Organs, das zwar allmählich umgestaltet wird, jedoch stets seine Grundkonstruktion bewahrt. Die Frage, daher, warum Gold und Silber statt andrer Waren zum Material des Geldes dienen, fällt jenseits der Grenzen des bürgerlichen Systems und wir heben daher ganz summarisch nur die wesentlichsten Gesichtspunkte hervor. Die Antwort ist einfach, daß die spezifischen Natureigenschaften der edlen Metalle, d. h. ihre Eigenschaften als Gebrauchswerte, den ökonomischen Funktionen entsprechen, die sie vor allen andren Waren zu Trägern der Geldfunktion befähigen.
Wie die Arbeitszeit selbst, muß der Gegenstand, der als ihre spezifische Inkarnation gelten soll, fähig sein rein quantitative Unterschiede darzustellen, so daß Dieselbigkeit, Gleichförmigkeit der Qualität vorausgesetzt ist. Es ist dies die erste Bedingung für die Funktion einer Ware als Wertmesser. Schätze ich z. B. alle Waren in Ochsen, Häuten, Getreide usw., so muß ich sie in der Tat in idealen Durchschnittsochsen, Durchschnittshäuten, Durchschnittsgetreide messen, da Ochs von Ochs, Getreide von Getreide, Haut von Haut qualitativ verschieden ist, ein Unterschied im Gebrauchswert von Exemplaren derselben Art stattfindet. Diese Forderung der qualitativen Unterschiedslosigkeit, unabhängig von Zeit und Ort, und daher der Gleichheit bei gleicher Quantität, ist die <896> erste Forderung nach dieser Seite hin. Die zweite, ebenfalls aus der Notwendigkeit bloß quantitativen Unterschied darzustellen, hervorgehnde, ist große Teilbarkeit und Wiederzusammensetzbarkeit der Teile, so daß nach der Größe des Werts der ||14| Ware das allgemeine Äquivalent zerschnitten werden kann, ohne daß dadurch sein Gebrauchswert beeinträchtigt würde. Gold und Silber sind als einfache Körper, bei denen bloß quantitative Teilung stattfindet, darstellbar, reduzierbar auf dieselbe Feinheit. Die Dieselbigkeit der Qualität. Ebenso teilbar, wieder zusammensetzbar. Vom Gold kann sogar gesagt werden, daß es das älteste bekannte Metall, das erstentdeckte Metall ist. Die Natur selbst, in den großen Goldwäschereien der Flüsse, übernimmt das Werk der Kunst und erheischt so für Auffindung desselben von seiten des Menschen nur sehr rohe Arbeit, weder Wissenschaft, noch entwickelte Produktionsinstrumente. „Die edlen Metalle stimmen in ihren physikalischen Eigenschaften überein, so daß sie in gleichen Mengen miteinander insoweit identisch sein sollten, keinen Anlaß dafür zu bieten, eines dem anderen vorzuziehen. Dies gilt z.B. nicht von gleicher Anzahl von Rindern und gleichen Mengen Getreide.“1 Ebenso wird das Gold reiner wie alle andren Metalle vorgefunden; in gediegner, kristallinischer Form, vereinzelt: „von den gewöhnlich vorkommenden Körpern getrennt“, selten mit andren als Silber legiert. Gold „vereinzelt, individualisiert“: „Gold unterscheidet sich, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, auffällig von den übrigen Metallen durch die Tatsache, daß es in der Natur in seinem metallischen Zustand“ (die andren Metalle in Mineralen (im chemischen Sein) derselben) „gefunden wird. Eisen und Kupfer, Zinn, Blei und Silber werden gewöhnlich in chemischen Verbindungen mit Sauerstoff, Schwefel, Arsen oder Kohlenstoff entdeckt; und die wenigen außergewöhnlichen Vorkommen dieser Metalle in verbindungslosem oder – wie man das früher nannte – jungfräulichem Zustand sind eher als mineralogische Kuriositäten denn als alltägliche Erscheinungen zu bezeichnen. Gold jedoch wird immer gediegen bzw. metallisch gefunden... Außerdem wird Gold, da es sich in den Felsen bildet, die dem Einfluß der Atmosphäre am meisten ausgesetzt sind, im Schutt der Berge gefunden. … [Es] brechen beständig Felsstücke los. Sie werden von den Fluten in die Täler getragen und von der ständigen Arbeit des fließenden Wassers zu Kieseln geformt.“2 Gold niedergeschlagen durch seine spezifische Schwere. Findet sich so in Flußbetten und in aufgeschwemmtem Land. Flußgold das erste Gold, das gefunden ward. (Flußwäscherei vor der Mine erlernt)... „Gold kommt am häufigsten rein oder doch auf alle Fälle so nahezu rein vor, daß sein metallischer Charakter sofort erkennbar ist, sowohl in Flüssen als in Quarzadern. … Flüsse sind tatsächlich große natürliche Schwingtröge, da sie alle leichteren und feineren Teilchen sofort wegschwemmen, während die schwereren entweder an na-<897>türlichen Hindernissen hängenbleiben oder zurückgelassen werden, wo Kraft oder Geschwindigkeit der Strömung nachlassen. … [I]n fast allen, vielleicht in allen Ländern Europas, Afrikas und Asiens wurden schon sehr zeitig größere oder kleinere Goldmengen mit einfachen Verrichtungen aus goldhaltigen Ablagerungen ausgewaschen.“3 Goldwäsche und Golddiggen ganz einfache Arbeiten, während mining (also auch Goldmining) is an art requiring the employment of capital und mehr collateral Sciences und arts als irgend eine andre Industrie. [[Erzwäsche von der Natur besorgt.]]
Der Tauschwert als solcher unterstellt gemeinschaftliche Substanz und alle Unterschiede auf bloß quantitative reduziert. In der Funktion des Gelds als Maß werden zunächst alle Werte auf bloß verschiedne Quanta der messenden Ware reduziert. Dies der Fall mit den edlen Metallen, die so als natürliche Substanz des Tauschwerts als solchen erscheinen. „Die Metalle besitzen die Eigentümlichkeit und Besonderheit, daß in ihnen allein alle Verhältnisse zurückgeführt sind auf eines, das ist ihre Quantität, daß sie von der Natur keine verschiedene Qualität erhalten haben, weder im innern Bau, noch in der äußern Form und Bearbeitung.“4 (Galiani, 1.c.p. 130.) (Sameness of quality in all parts of the world; admit of minute division and exact apportionment.) Dieser bloß quantitative Unterschied ebenso wichtig für das Geld als Zirkulations (Münze)- und Zahlungsmittel, da es keine Individualität besitzt, ein einzelnes Stück Geld, sondern das Wichtige ist, daß von derselben Materie bloß gleiches Quantum zurückgegeben wird, nicht dasselbe Stück: „Geld wird nur in natura zurückgezahlt …. welche Tatsache dieses Mittel von aller anderen Maschinerie unterscheidet ... den Charakter seines Dienstes anzeigt ... deutlich die Einzigartigkeit seiner Funktion beweist“.5 (267. Opdyke.)
Die Verschiedenheit der Funktionen, denen das Geld dient, erlaubt ihnen den Wechsel der Formbestimmtheiten des Geldes sinnlich darzustellen. Der Verschiedenheit der Funktionen, denen das Geld dient, sei es als allgemeine Ware, Münze, Rohstoff von Luxusartikeln, Materie der Akkumulation etc., entspricht, daß Gold und Silber durch Umschmelzung stets wieder auf ihren rein metallischen Zustand reduzierbar, und ebenso aus diesem Zustand in jeden andren reduziert werden können, daß also Gold und Silber, nicht wie andre Waren, an bestimmte Gebrauchsform, die ihnen gegeben wird, gebannt sind. Es kann aus der Barrenform in
die Münzform usw. übergehn und umgekehrt, ohne seinen Wert als Rohstoff zu verlieren, ||15| ohne die Prozesse der Produktion und Konsumtion zu gefährden. Als Zirkulationsmittel haben das Gold und Silber vor andren Waren voraus, daß ihrem großen natürlichen spezifischen Gewicht – relativ große Schwere in klei-<898>nem Raum darzustellen – ein ökonomisches spezifisches Gewicht entspricht, relativ viel Arbeitszeit, d. h. großen Tauschwert, in kleinem Raum einzuschließen (zu vergegenständlichen). Letztres hängt natürlich zusammen mit ihrem relativ seltnen Vorhandensein als Naturgegenstände. Dadurch Leichtigkeit des Transports, der Übertragung usw. In einem Wort, Leichtigkeit der realen Zirkulation, was natürlich erste Bedingung für ihre ökonomische Funktion als Zirkulationsmittel.
Endlich als ruhndes Dasein des Werts, als Materie der Schatzbildung, ihre relative Unzerstörbarkeit; ihre ewige Dauer, Nicht-oxydierbarkeit an der Luft („der Schatz, den weder Motten noch Rost fressen“), schwere Schmelzbarkeit; bei Gold speziell seine Unauflösbarkeit in Säuren außer von freiem Chlor (Königswasser, ein Gemenge von Salpetersäure und Salzsäure). Als ein Hauptmoment sind schließlich hervorzuheben die ästhetischen Eigenschaften des Goldes und Silbers, die es zu unmittelbaren Darstellungen des Überflusses, Schmuck, Pracht, naturwüchsiger sonntäglicher Bedürfnisse, des Reichtums als solchen machen. Farbenglanz, Dehnbarkeit, Fähigkeit zu Werkzeugen bearbeitet zu werden, ebenso zur Verherrlichung oder übrigen Gegenständen dienstbar gemacht werden zu können. Gold und Silber erscheinen gewissermaßen als gediegnes Licht, das aus der Unterwelt selbst hervorgegraben wird. Abgesehn von der Seltenheit macht die große Weichheit des Goldes und Silbers sie unpassend zu Produktionsinstrumenten verglichen mit Eisen und selbst mit Kupfer (in der gehärteten Form, worin die Alten es brauchten). Der Gebrauchswert der Metalle zu großem Umfang aber hängt zusammen mit ihrer Rolle im unmittelbaren Produktionsprozeß. Gold und Silber sind ebenso hiervon ausgeschlossen, wie sie überhaupt nicht unentbehrliche Gegenstände des Gebrauchs. „Das Geld muß einen direkten (Gebrauchs) Wert haben,... aber gegründet auf ein besoin factice. Seine Materie darf nicht unentbehrlich für die Existenz des Menschen sein, weil die ganze Quantität, die als Münze“ [[überhaupt als Geld, auch in der Form des Schatzes akkumuliert ist]] „kann nicht individuell angewandt werden, muß immer zirkulieren“. (Storch, t. II, p. 113, 114 1. c.) (Auch der Teil, der als Schatz akkumuliert wird, kann nicht „individuell“ angewandt werden, da. die Akkumulation darin besteht es intakt zu erhalten.) Dies ist also die eine Seite, wonach die Natur des Gebrauchswerts von Gold und Silber, etwas Entbehrliches zu sein, weder in die Befriedigung der unmittelbaren Bedürftigkeit als Konsumtionsgegenstand, noch als Agent in den unmittelbaren Produktionsprozeß einzugehn. Es ist nämlich die Seite, wonach der Gebrauchswert des Geldes nicht in Kollision kommen darf mit seiner Funktion als Schatz (Geld) oder Zirkulationsmit-<899>tel, das Bedürfnis für es als individuellen Gebrauchswert, mit dem aus der Zirkulation, der Gesellschaft selbst entspringenden Bedürfnis für es als Geld in irgend einer seiner Bestimmungen. Dies ist nur die negative Seite.
Aus Polemik gegen das Geld, sagt daher Peter Martyr, der ein großer Freund der Schokolade gewesen zu sein scheint, von den bags of cacao, die unter andrem auch als Geld bei den Mexikanern dienten (De Orbe novo): „O beglückendes Geld der Menschheit einen süßen und nützlichen Trank gewährt und das seine Besitzer gegen die verderbliche Seuche der Habgier gefeit sein läßt, da es weder vergraben noch lange aufbewahrt werden kann“6
Andrerseits sind Gold und Silber nicht nur negativ Überflüssiges, d. h. entbehrliche Gegenstände: sondern ihre ästhetischen Eigenschaften, die [sie] zu dem Material von Pracht, Schmuck, Glanz machen, machen sie zu positiven Formen des Überflusses oder zu Mitteln der Befriedigung über das Alltägliche und die nackte Naturnotwendigkeit hinausgehnder Bedürfnisse. Sie haben daher an sich Gebrauchswert, abgesehn von ihrer Funktion als Geld. Wie sie aber natürliche Repräsentanten bloß quantitativer Verhältnisse sind – wegen der Derselbigkeit ihrer Qualität –, so auch in ihrem individuellen Gebrauch unmittelbare natürliche Repräsentanten des Überflusse[s] und darum des Reichtums als solchen, sowohl ihrer natürlichen ästhetischen Eigenschaften wegen, als der Teuerkeit wegen.
Dehnbarkeit eine der Eigenschaften, die Gold und Silber zu Schmuckmaterial befähigen. Augen blendend. Der Tauschwert ist zunächst der für den Austausch bestimmte Überfluß an notwendigen Gebrauchswerten. Dieser Überfluß wird ausgetauscht gegen das Überflüssige als solches, d. h. über den Kreis der unmittelbaren Bedürftigkeit hinausgehnde; gegen das Sonntägliche im Gegensatz zum Alltäglichen. Der Gebrauchswert drückt als solcher zunächst Beziehung des Individuums zur Natur aus; der Tauschwert neben dem Gebrauchswert sein Gebieten über die Gebrauchswerte andrer, seine soziale Beziehung: selbst ursprünglich wieder Werte des sonntäglichen, über die unmittelbare Notdurft hinausgehnden Gebrauchs.
Die weiße Farbe des Silbers, die alle Lichtstrahlen in ihrer ursprünglichen Mischung zurückwirft; die rotgelbe des Goldes, die alle farbigen Lichtstrahlen des auf es fallenden gemischten Lichtes vernichtet und nur das Rot zurückwirft.
Hier was früher über die Minenproduzierenden Länder gesagt, hinzuziehn. [[Grimm zeigt in seiner Geschichte der deutschen Sprache den Zusammenhang der Namen des Goldes und Silbers mit der Farbe dar.]]
||16|Wir haben gesehn, daß Gold und Silber den Anspruch, der an <900> sie als verselbstständigten Tauschwert, als unmittelbar daseiendes Geld gestellt wird, eine gleichbleibende Wertgröße zu sein, nicht erfüllen. Ihre Natur als besondre Ware gerät hier in Konflikt mit ihrer Funktion als Geld. Indes besitzen sie, wie schon Aristoteles bemerkt, eine permanentere Wertgröße als der Durchschnitt der andren Waren. Für die metallische Zirkulation als solche, abgesehn von der allgemeinen Wirkung einer Appreziation oder Depreziation der edlen Metalle auf alle ökonomischen Verhältnisse, sind von besonderer Wichtigkeit die Schwankungen des Wertverhältnisses zwischen Gold und Silber, da sie beständig entweder in demselben Lande oder in verschiednen Ländern nebeneinander als Materie des Geldes dienen. Die rein ökonomischen Gründe dieses sukzessiven Wechsels – Eroberungen und andre polit[ische] Umwälzungen, die großen Einfluß auf den relativen Wert der edlen Metalle in der alten Welt ausübten, liegen jenseits der bloß ökon[omischen] Betrachtung- müssen auf den Wechsel der zur Produktion gleicher Quantitäten dieser Metalle erheischten Arbeitszeit reduziert werden. Diese selbst wird abhängen einerseits von den relativen Quantitäten, worin sie sich in der Natur vorfinden, anderseits von der größern oder mindren Schwierigkeit, die ihre Bemächtigung in rein metallischem Zustand bietet. Aus dem früher Gesagten ergibt sich schon, daß das Gold, dessen Findung als Flußgold oder aufgeschwemmtes Gold weder Minenarbeit, noch chemische oder mechanische Kombination erheischt, trotz seiner größren absoluten Seltenheit vor dem Silber entdeckt worden ist und lange Zeit, trotz seiner größren absoluten Seltenheit, relativ gegen Silber depreziiert bleibt. Strabos Versicherung, daß bei einem Stamm der Araber 10 Pfund Gold für 1 Pfund Eisen und 2 Pfund Gold für 1 Pfund Silber gegeben wurde, erscheint daher keineswegs unglaublich. Es ist anderseits klar, daß im Verhältnis wie sich die Produktivkraft der Gesellschaftlichen Arbeit entwickelt, die Technologie, also die einfache Arbeit teuer wird, während gleichzeitig die ursprünglichen, oberflächlichen Goldzufuhren versiechen, und die Rinde der Erde allseitiger aufgebrochen wird, das relativ seltnere oder häufigre Vorkommen beider Metalle wesentlich auf die Produktivität der Arbeit einwirken, und das Gold gegen das Silber appreziieren wird. (Es ist aber nie das absolute quantitative Verhältnis, worin beide in der Natur vorkommen, obgleich meist ein wesentliches Moment in der zu ihrer Herstellung nötigen Arbeitszeit, sondern die letztre selbst, die ihren relativen Wert bestimmt. Obgleich daher nach der Pariser Academie des Sciences (1842) das Verhältnis von Silber zu. Gold = 52 : 1 zu schätzen, war ihr Wertverhältnis nur =15 : 1.)
Eine bestimmte Entwicklung der Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit gegeben, muß die alternative Entdeckung von <901> neuen Gold- oder Silberlagerungen immer entscheidender in die Wagschale fallen, und Gold hat gegen Silber die Chance nicht nur in Minen, sondern in aufgeschwemmtem Lande entdeckt zu werden. Es ist daher alle Wahrscheinlichkeit einer umgekehrten Bewegung im Wertverhältnisse wieder vorhanden, nämlich eines Fallens im Wert des Goldes gegen das Silber. Die Öffnung der Silberminen hängt vom Fortschritt der Technik und allgemeinen Zivilisation ab. Diese einmal gegeben, werden alle Wechsel im Entdecken reicher Silber- oder Goldlagerungen entschieden. Im Ganzen finden wir Wiederholung derselben Bewegung im Wechsel des Wertverhältnisses zwischen Gold und Silber. Die zwei ersten Bewegungen beginnen von der relativen Depreziation des Goldes und enden mit seiner Appreziation. Die letzte beginnt mit seiner Appreziation und scheint auf sein ursprüngliches kleineres
Wertverhältnis zum Silber hinzusteuern. Im alten Asien das Verhältnis von Gold zu Silber = 6 : 1 oder 8 : 1 (bei Menu noch niedriger) (so in China und Japan letztres noch im Anfang des 19. Jahrhunderts); 10 : 1, das Verhältnis zu Xenophons Zeit, kann als Durchschnittsverhältnis des mittleren Altertums betrachtet werden. In der späten römischen Zeit – die von Karthago aufgeschloßnen span[ischen] Silberminen hatten ungefähr dieselbe Rolle im Altertum gespielt, wie die Entdeckung von Amerika in der neuen Zeit – ungefähr das Verhältnis wie nach der Entdeckung von Amerika 14 oder 15 : 1, obgleich wir häufig tiefere Depreziation des Silbers in Rom finden.
Im Mittelalter kann wieder das Durchschnittsverhältnis wie zu Zeiten Xenophons auf 10 : 1 festgesetzt werden, obgleich gerade in ihm die lokalen Abweichungen außerordentlich groß sind. Das Durchschnittsverhältnis in den der Entdeckung von Amerika folgenden Jahrhunderten = 15 : 1 oder 18 : 1. Die neuen Goldentdeckungen machen es wahrscheinlich, daß das Verhältnis wieder zu 10 : 1, oder 8 : 1 reduziert wird, jedenfalls umgekehrte Bewegung im Wertverhältnis, wie seit ||17| dem 16. Jahrhundert. Jedes tiefere Eingehn in diese Spezialfrage ist hier noch nicht am Platze.
1 „The precious metals uniform in their physical qualities, so that equal quantities of it should be so far identical as to present no ground for preferring those one to the others. This is not the case with equal numbers of cattle and equal quantities of grain“.
2 „Gold differs remarkably from the other metals, with a very few exceptions, in the fact, that it is found in nature in its metallic state“ (die andren Metalle in Mineralen (im chemischen Sein) derselben). „Iron and copper, tin, lead and silver are ordinarily discovered in chemical combination[s] with oxygen, sulphur, arsenic, or carbon; and the few exceptional occurrences of these metals in an uncombined, or, as it was formerly called, virgin State, are to be cited rather as mineralogical curiosities than as common production[s]. Gold, however, is always found native or metallic... Again gold, from the circumstance of its having been formed in those rocks which are most exposed to the atmospheric action, is found in the debris of the mountains;... die fragments dieser rocks broken off, ... born[e] by floods into the Valleys, and rolled into pebbles by the constant action of flowing water...“
3 „Gold most frequently occurs pure, or, at all events, so nearly so that its metallic nature can be at once recognized, sowohl in Flüssen als in den quartz-veins... Rivers are, indeed, great natural cradles, sweeping off all the lighter and finer particles at once, the heavier ones either sticking against na-<897>tural impediments or being left whenever the current slackens its force or velocity... In almost all, perhaps in all the countries of Europe, Africa, and Asia, greater or smaller quantities of gold have from ... early times been washed by simple contrivances from the auriferous deposits etc“.
4 „I metalli han questo di proprio e singolare che in essi soli tutte la ragioni si riducono ad una che è la loro quantità, non avendo ricevuto dalla natura diversa qualità, nè nell' interna loro costituzione ne nell' esterna forma e fattura“.
5 „Money is returned in kind only; which fact... distinguishes this agent from all other machinery... indicates the natura of its Service – clearly proves the singleness of its office“.
6 “O felicem monetam, quae suavem utilemque praebet humano generi potum, et a tartarea peste avaritiae suos immunes servat possessores, quod suffodi aut diu servari nequeat“.
Zuletzt aktualisiert am 11.5.2008