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Aus: Rudolf Rocker, Aufsatzsammlung, Bd.1, 1919-1933, Verlag Freie Gesellschaft 1980.
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Am 14. November sind es hundert Jahre her, daß Hegel von der Cholera hinweggerafft wurde. Von den großen Vertretern der klassischen Philosophie in Deutschland hatte keiner auch nur einen ähnlichen Einfluß auf die Zeitgenossen wie er. Während der letzten Periode seines Lebens thronte er wie ein absoluter Monarch im Reiche des Geistes. Nur wenige wagten es, sich gegen seinen Einfluß aufzulehnen. Dieser Einfluß bestand sogar noch geraume Zeit nach seinem Tode ungeschmälert fort und ist auch heute noch nicht ganz verschwunden, soweit die logischen Ergebnisse seiner Lehre in Frage kommen. Männer, die sich bereits auf den verschiedensten Gebieten des geistigen Lebens einen Namen erworben hatten und solche, denen eine führende Rolle noch vorenthalten war, saßen ihm zu Füßen und lauschten seinen Worten voller Ehrfurcht wie einem Orakel. Seine Gedanken beeinflußten nicht nur die große Mehrheit der besten Köpfe Deutschlands, sie drangen auch weit über die deutschen Grenzen hinaus und fanden in Rußland, Frankreich, England, Belgien, Dänemark und Italien einen deutlichen Widerhall. Es fällt uns heute nicht leicht, jene mächtige Ideenausstrahlung auch nur einigermaßen richtig einzuschätzen: noch seltsamer mutet es an, daß Hegels Einfluß sich auf Menschen aller politischen und sozialen Richtungen erstrecken konnte: Eingefleischte Reaktionäre und zukunftsschwangere Revolutionäre, Konservative und Liberale, Absolutisten und Demokraten, Monarchisten und Republikaner, Befürworter und Bekämpfer des Eigentumsrechts – sie alle hingen wie verzückt an den Brüsten seiner Weisheit. Fast alle Pioniere des Sozialismus in Deutschland, Grün, Heß, Marx, Engels, Lassalle sind bei Hegel in die Schule gegangen; aber auch freie Geister wie Stirner und Bakunin, während Proudhon zum mindesten stark von seinen Ideen beeinflußt wurde, leider nicht zu seinem Vorteil. Bei den meisten läßt sich diese verblüffende Wirkung weniger auf den Inhalt der Ideen Hegels zurückführen; es war die seltsame dialektische Art seines Denkens, die sie gefangen nahm und faszinierte. Hegel setzte den starren Begriffen seiner Vorgänger Kant und Fichte die Idee eines ewigen Werdens entgegen, wobei es ihm weniger darauf ankam, die Dinge an sich zu erfassen, als vielmehr ihren Beziehungen zu anderen Erscheinungen nachzugehen. Er hatte die These des alten Weisen Heraklit vom ewigen Fluß der Dinge in seiner Weise gedeutet und einen inneren Zusammenhang der Erscheinungen angenommen, der sich dadurch kundgibt, daß jede von ihnen ihren Gegensatz in sich trägt, der sich mit innerer Notwendigkeit auswirken muß, um einer neuen Erscheinung Platz zu machen, die in ihrer Art vollkommener ist als die beiden ersten Formen dieses Werdens. Hegel nannte das die These, die Antithese und die Synthese. Aber da bei ihm jede Synthese wieder zur These eines neuen Vorgangs wird, so entsteht sowohl in der Natur als auch in der Geschichte eine ununterbrochene Kette, deren einzelne Glieder fest ineinandergreifen nach einem ewigen göttlichen Plan. „Gott regiert die Welt, der Inhalt seiner Regierung, die Vollführung seines Planes, ist die Weltgeschichte. Diesen will die Philosophie erfassen; denn nur was aus ihm vollführt ist, hat Wirklichkeit, was ihm nicht gemäß ist, ist faule Existenz. Vor dem reinen Licht dieser göttlichen Idee, die kein bloßes Ideal ist, verschwindet der Schein, als ob die Welt ein verrücktes, törichtes Geschehen sei. Die Philosophie will den Inhalt, die Wirklichkeit der göttlichen Idee erkennen und die schmähte Wirklichkeit rechtfertigen.“ [1]
Man hat Hegel dieser Auffassung wegen als einen der großen Kunder der Entwicklungslehre gefeiert; mit Unrecht, wie uns scheint, denn seine zweideutigen dialektischen Taschenspielerkunststückchen haben mit dem eigentlichen Entwicklungsgedanken schwerlich etwas gemein. Die Idee der Entwicklung ist das ureigenste Ergebnis der naturwissenschaftlichen Forschung, die alle rein spekulativen Erklärungsversuche über das natürliche Geschehen grundsätzlich ablehnt, ja auf das schärfste bekämpft. Sie unterscheidet sich von allen früheren Auffassungen über die Natur und die Geschichte des Menschen hauptsächlich dadurch, daß sie jeden Gedanken an das überirdische Walten einer höheren Macht, aus deren Schöpferwille die Welt angeblich geboren wurde, aus dem Vorstellungskreise ihrer Bekenner verbannt und weder in der Natur noch in der Geschichte die ordnende Hand eines göttlichen Willens zu erkennen vermag, der alles nach einem in voraus bestimmten Plane lenkt und leitet. Nach dieser grundsätzlichen Verwerfung aller anthropomorphen Vorstellungen, die jeder Schöpfungsmythe zugrunde liegen, kann die Aufgabe des Forschers nicht darin bestehen, den „Plan Gottes“ zu ergründen, wie Hegel sagte, sein ganzes Bestreben ist vielmehr darauf gerichtet, den Dingen selber näherzutreten, die Art ihrer Beziehungen zueinander zu enträtseln und den Ursachen ihres Bestehens und ihrer Wandlungen nachzugehen. Die großen Begründer der Entwicklungstheorie verbanden mit diesem Gedanken die Vorstellung, daß alle organischen Formen nicht jede für sich als besondere Einheit bestehen, daß sie vielmehr voneinander abstammen und zwar so, daß alle höheren Gebilde aus einfacheren Formen hervorgegangen sind. Dieser Vorgang bildet sozusagen den ganzen Inhalt der Geschichte der organischen Welt und findet seinen Fortgang mit der Entstehung des Lebens und der Entwicklung der verschiedenen Arten auf der Erde, deren allmähliche oder auch im rascheren Tempo erfolgenden Umgestaltungen durch Veränderungen der Umwelt und der äußeren Lebensbedingungen verursacht werden.
Kein ernsthafter Forscher aber ist bisher auf die tolle Idee verfallen, sich diesen Vorgang der Entwicklung in dem ausgeklügelten Sinne Hegels vorzustellen, das heißt als ewige Wiederholung desselben dreigliederigen Schemas, demzufolge die erste Form mit unerbittlicher Notwendigkeit stets in ihr Gegenteil umschlagen muß, damit der allgemeine Prozeß seinen Fortgang nehmen kann. Dieser ausgetüftelte Gedanke, der nur mit These und Antithese zu arbeiten weiß, hat nicht nur keinerlei Beziehungen mit den wirklichen Erscheinungen des Lebens, er steht auch im schreiendsten Widerspruch mit der eigentlichen Entwicklungsidee, die auf der Vorstellung eines organischen Werdens fußt und schon aus diesem Grunde die bloße Möglichkeit, daß eine Art in ihr Gegenteil umschlagen könnte, als müßige Spekulation einer verstiegenen Phantasie verwerfen muß.
Charles Fourier, der neben seinen glänzenden Geisteseigenschaften auch über die ausschweifendste Einbildungskraft gebot, die man sich vorstellen kann, träumte zwar von einer Zeit – er nannte sie die achte Periode der Zivilisation –, wo sich das Meer in Limonade verwandeln und der Hai durch den Anti-Hai, der Löwe durch den Anti-Löwen, der Wolf durch den Anti-Wolf und so fort abgelöst würden, die sich dem Menschen als nützliche Haustiere zur Verfügung stellten, aber keinem ist es bisher eingefallen, ihn deshalb in die Reihe der großen Begründer der Entwicklungslehre einzugliedern. Im Gegenteil, die phantastischen Schrullen des großen Sozialisten haben seiner Lehre sogar manchen Abbruch getan, indem sie manchen davon abhielten, sich mit dem ernsthaften Studium seiner Werke zu beschäftigen, die eine Menge genialer Ausblicke gewähren. Hegel war es auch, der uns das Denken in Kategorien beigebracht hat, das so ungeheuerliche Verwirrungen in den Köpfen angerichtet hat und noch immer anrichtet. Indem er ganzen Gruppierungen, ja ganzen Völkern bestimmte Eigenschaften und Charakterzüge angedichtet hat, die sich im besten Falle bei dem Einzelwesen feststellen lassen, doch verallgemeinert zu den unsinnigsten Folgerungen führen müssen, hat er den Wahnvorstellungen unserer modernen Rassentheoretiker und den phantastischen Werturteilen einer verstiegenen „Völkerpsychologie“ erst richtig den Weg geebnet und jenen Ungeist heraufbeschworen, der noch immer das Denken vieler vollständig lahmt oder aus seinen normalen Bahnen drängt. Was Hegel sonst noch über „Naturphilosophie“, Rechtslehre usw. geschrieben hat, ist heute längst vergessen, aber seine Vorstellung der Kollektivbegriffe spukt noch heute in den Köpfen der Menschen und verleitet manchen an sich nicht unfähigen Geist zu den gewagtesten Behauptungen und ungeheuerlichsten Folgerungen, die sich häufig in einer geradezu verhängnisvollen Weise auswirken. [2]
Hegel beglückte jedes Volk, das im Laufe des Geschehens eine weltgeschichtliche Rolle spielte, mit einem besonderen Geiste, dessen Aufgabe es war, den Plan Gottes zur Ausführung zu bringen. Jeder „Volksgeist“ aber ist selbst nur „ein Individuum im Gange der Weltgeschichte“, deren höherem Zweck es dienen muß. „Denn die Weltgeschichte ist die Darstellung des göttlichen absoluten Prozesses des Geistes in seinen höchsten Gestalten, dieses Stufenganges, wodurch er seine Wahrheit, das Selbstbewußtsein über sich erlangt Die Gestaltungen dieser Stufen sind die welthistorischen Volksgeister, die Bestimmtheit ihres sittlichen Lebens, ihrer Verfassung, ihrer Kunst, Religion und Wissenschaft. Diese Stufen zu realisieren, ist der unendliche Trieb des Weltgeistes, sein unwiderstehlicher Drang, denn diese Gliederung, sowie ihre Verwirklichung ist sein Begriff. – Die Weltgeschichte zeigt nur, wie der Geist allmählich zum Bewußtsein und zum Wollen der Wahrheit kommt; es dämmert in ihm. er findet Hauptpunkte, am Ende gelangt er zum vollen Bewußtsein.“
Es wird einem etwas unheimlich zumute in dieser Gespensterwelt, in der außer den verschiedenen Volksgeistern auch noch ein „subjektiver Geist“, ein „objektiver Geist“, ein „absoluter Geist“ ihr seltsames Wesen treiben, ohne daß uns der Schöpfer dieses grotesken Spuks auch nur die geringste Aufklärung darüber geben könnte, was dieser Geist eigentlich ist, von dem er soviel Wunderliches zu erzählen weiß. Er ging einfach von der Voraussetzung aus, daß ein solcher Geist vorhanden sei, und errichtete auf dieser simplen Behauptung das verschrobenste Ideengebäude, das die Welt je gesehen hat. Hegel selbst war von seiner philosophischen Entdeckung so stark eingenommen, daß er bereits in einer seiner Vorlesungen in Jena die Behauptung aufstellte, daß mit seiner Lehre „eine neue Epoche der Weltgeschichte angebrochen und der günstige Moment gekommen sei, wo der Geist sich von allem fremden Wesen zu befreien, sich als absoluter Geist zu begreifen, die ganze Gegenwart aus sich selbst zu erzeugen und dieselbe in vollkommener Unbeweglichkeit in seiner Macht zu behalten habe.“
Für den Menschen bleibt in dieser Geisterwelt wenig Raum. Er besteht nur insofern, als er irgendeinem Kollektivgeist als Ausdrucksmittel dient. Aus diesem Grunde ist ihm seine Rolle klar vorgezeichnet – „Das Verhalten des Individuums dazu (zum Volksgeist) ist, daß es sich dieses substantielle Sein aneigne, daß dieses seine Sinnesart und Geschicklichkeit werde, auf daß es etwas sei. Denn es findet das Sein des Volkes als eine bereits fertige, feste Welt vor sich, der es sich einverleibt hat. In diesem, seinem Werke, seiner Welt genießt sich nun der Geist des Volkes und ist befriedigt“ [3] Da nun Hegel die Ansicht vertrat daß in jedem Volke, in dem der „Weltgeist“ sich ein Werkzeug zur Ausführung seiner geheimnisvolle Pläne geschaffen hat ein besonderer Geist lebe, der es für seine vorgedachte Aufgabe erst befähigt, so folgt daraus, daß jedes dieser Völker mit einer besonderen „historischen Mission“ betraut ist die jede Äußerung seiner geschichtlichen Betätigung im voraus bestimmt. Diese Mission ist sein Schicksal, seine Bestimmung, die nur ihm und keinem anderen Volke vorbehalten ist und die es aus eigner Kraft nicht zu ändern vermag. Fichte hatte die von ihm gepredigte „Sendung der Deutschen“ als der besonderen Art ihrer Geschichte zu erklären versucht. Er hatte dabei die gewagtesten Behauptungen aufgestellt, über die die Zeit längst hinweggegangen ist; immerhin suchte er nach verständlichen Gründen, die jene Sendung rechtfertigen sollten. Nach Hegel aber ist die Sendung eines Volkes kein Ergebnis seiner Geschichte, umgekehrt, die Sendung, mit der es vom „Weltgeist“ betraut wurde, bildet den Inhalt seiner Geschichte: und all dies geschieht, damit der Geist endlich zum Bewußtsein seiner selbst gelange.
Damit wurde Hegel zum eigentlichen Schöpfer jener blinden Schicksalstheorie, deren Träger in jedem Vorgang der Geschichte eine „historische Notwendigkeit“, in jedem Ziel, das Menschen erdacht und erstrebt haben, eine „geschichtliche Mission“ erblicken. In dieser Hinsicht ist Hegel noch immer modern, spricht man doch heute noch mit vollem Ernst von der historischen Sendung einer Rasse, einer Nation oder einer Klasse, ohne daß die meisten auch nur ahnen, daß jede dieser fatalistischen Vorstellungen, die so lähmend auf das Tun der Menschen wirken, in Hegels Denkmethode wurzelt. Und doch ist es nur ein blinder Glaube, der hier zum Ausdruck kommt, der keinerlei Beziehung zu der Wirklichkeit des Lebens hat und dessen Folgerungen durch nichts zu beweisen sind. Das ganze Gerede von der „Zwangsläufigkeit des historischen Geschehens“ und von den „geschichtlich bedingten Notwendigkeiten“ des gesellschaftlichen Lebens, leere Formeln, die besonders von den Anhängern des Marxismus bis zum Überdruß wiederholt werden, was anders ist es, wenn nicht ein neuer Schicksalsglaube, der dem Geisterreiche Hegels entsprungen ist, nur, daß in diesem Falle die Produktionsverhältnisse die Rolle des „absoluten Geistes“ übernommen haben? Und doch zeigt uns das Leben jeden Tag, daß all diese „historischen Notwendigkeiten“ nur solange bestehen, wie die Menschen sich mit ihnen abfinden und ihnen keinen Widerstand entgegensetzen. In der Geschichte gibt es überhaupt keine Zwangsläufigkeiten, sondern nur Zustände, die man duldet und die in Staub zerfallen, sobald der Mensch sie durchschaut und sich dagegen auflehnt.
Die berühmt und berüchtigt gewordenen Worte Hegels: „Was vernünftig ist, das ist wirklich, und was wirklich ist, das ist vernünftig“, Worte, denen keine dialektische Spitzfindigkeit ihren wahren Sinn zu nehmen vermag, sind ja gerade deshalb das Leitmotiv jeder Reaktion, weil sie das Sich-abfinden mit dem Gegebenen zum Prinzip erheben und jede Niedertracht, jeden menschenunwürdigen Zustand mit der Unabänderlichkeit des „historisch Notwendigen“ zu rechtfertigen versuchen. Es ist nur eine Nachwirkung der Hegelschen Spiegelfechterei, wenn gerade die Träger des deutschen Sozialismus bisher stets geneigt waren, in jedem gesellschaftlichen Übel eine unvermeidliche Folge der kapitalistischen Wirtschaftsordnung zu erblicken, mit der man sich abfinden müsse, bis die Zeit für eine Änderung reif sei oder bis, um mit Hegel zu reden, die „These in die Antithese umschlage“. Was anders liegt dieser Auffassung zugrunde als Hegelscher Fatalismus, ins Ökonomische übersetzt? Was anders, als eine zeitgemäßere Umschreibung des Hegelschen Satzes, daß alles Wirkliche vernünftig sei? Man findet sich ab mit den gegebenen Verhältnissen und fühlt nicht, daß man damit den Geist erschlägt, der gegen bestehendes Unrecht Sturm läuft. Kant hatte die unbedingte Unterwerfung des Untertanen unter die Staatsgewalt zu einem Prinzip der gesellschaftlichen Moral erhoben und jede Auflehnung gegen die Regierung und ihre Vertreter als todeswürdiges Verbrechen verdammt. Fichte hatte alles Recht vom Staate abgeleitet, er wollte die ganze Jugend dem Staate ausliefern, auf daß es den Deutschen endlich vergönnt sei, „Deutsche im wahren Sinne, nämlich Staatsbürger zu sein“. Hegel aber hat den Staat als Selbstzweck gefeiert, als „die Wirklichkeit der sittlichen Idee“, als „den Gott auf Erden“. Niemand hat mit dem Staat einen solchen Kultus getrieben, niemand den Geist der freiwilligen Knechtschaft so tief in den Vorstellungen der Menschen verankert wie er. Er hat die Staatsgesinnung zu einem religiösen Prinzip erhoben und die Offenbarungen des Neuen Testaments mit den in Paragraphen gebannten Rechtsbegriffen des Staates in eine Linie gestellt; „denn es wird nun gewußt daß das Sittliche und Rechte im Staate auch das Göttliche und das Gebot Gottes sind, und daß es dem Inhalt nach kein Höheres und Heiligeres gibt.“ [4]
Hegel hat des öftern betont, daß er seine Auffassung vom Staate vornehmlich dem Studium der Alten und hauptsächlich Plato zu verdanken habe; aber was ihm wirklich vorschwebte, war der alte preußische Staat, diese Spottgeburt, deren Träger den Mangel an Geist durch Kasernendrill und Bürokratenstumpfsinn auszugleichen suchten. Rudolf Haym hatte nicht Unrecht, wenn er bitter höhnend sagte, daß bei Hegel „das schöne Standbild des antiken Staates einen schwarz-weißen Anstrich erhalten habe“. In der Tat ist Hegel nur der Staatsphilosoph der preußischen Regierung gewesen, der es nie versäumte, ihre schlimmsten Untaten zu rechtfertigen. Die Vorrede zu seiner Rechtsphilosophie ist eine grimmige Verteidigung der elenden preußischen Zustände und ein Bannstrahl gegen alle, die es wagten, an dem Althergebrachten zu rütteln, und die das Gegebene nicht als ewige Wahrheit anerkennen wollten. So wandte er sich dort mit aller Schärfe gegen den Jenenser Professor J.F. Fries, der bei der Jugend seiner liberal-patriotischen Ideen halber sehr beliebt war, weil dieser in seiner Schrift Vom deutschen Bund und deutscher Staatsverfassung sich nicht entblödet habe, die Behauptung aufzustellen, daß in einem richtigen Gemeinwesen „das Leben von unten, vom sogenannten Volke komme“. Eine solche Auffassung war natürlich Hochverrat an der „Idee des Staates“, die nach Hegel allein einem Volke Leben verleihen konnte und die schon deshalb über jeder Kritik erhaben ist, weil ja der Staat das „sittliche Ganze“ in sich verkörpert und folglich das „Sittliche in sich“ ist Wenn Haym diese Ausfälle Hegels als eine „wissenschaftliche Rechtfertigung des Karlsbader Polizei-Systems und der Demagogenverfolgungen“ bezeichnet hat, so traf er damit den Nagel auf den Kopf. [5] Der preußische Staat hatte schon deshalb für Hegel eine besondere Anziehungskraft, weil er in ihm alle notwendigen Voraussetzungen gefunden zu haben glaubte, die für das Wesen des Staates überhaupt entscheidend sind. Wie de Maistre und Bonald, die großen Propheten der Reaktion in Frankreich, so hatte auch Hegel erkannt, daß alle und jede Autorität in der Religion wurzelt und nur in dieser eine geistige Stütze findet. Von dieser Erkenntnis ausgehend, verwarf er mit aller Entschiedenheit den „unseligen Irrtum, daß man einen Staat wähne gründlich konstituieren zu können, ohne den Glauben an Gott als das innerste Prinzip alles Denkens, Tuns und Lassens“. Hatte doch sein ganzes Streben nur das eine Ziel: die Religion mit dem Staate auf das innigste zu verschmelzen, beide sozusagen zu einer großen Einheit zusammenzufassen, deren einzelne Glieder organisch mit einander verwachsen sind.
Der Katholizismus schien ihm für diese Aufgabe wenig geeignet und zwar bezeichnenderweise deshalb nicht, weil er dem Gewissen des Menschen zu viel Spielraum gewährte. – „In der katholischen Kirche dagegen“, liest man in der Philosophie der Geschichte, „kann das Gewissen sehr wohl den Staatsgesetzen entgegengesetzt werden. Königsmorde, Staatsverschwörungen und dergleichen sind von den Priestern oft unterstützt und ausgeführt worden.“ – Das ist echter Hegel; man begreift, wenn sein Biograph Rosenkranz von ihm behauptet hat, es sei sein Ehrgeiz gewesen, der Machiavelli Deutschlands zu werden. Gewiß, es ist gefährlich für den Staat, wenn seine Bürger ein Gewissen haben. Was er braucht sind Menschen ohne Gewissen oder, besser gesagt Menschen, deren Gewissen auf die Staatsraison eingestellt ist und bei denen das Gefühl der persönlichen Verantwortlichkeit durch das automatische Bewußtsein, im Interesse des Staates zu handeln, ersetzt wird.
Für diese Aufgabe war nach Hegels Meinung nur der Protestantismus berufen, der das Gewissen des Menschen von der Vormundschaft der Kirche befreit hatte, aber nur, um es an den Staat zu verschachern. Denn darin und nur darin erschöpft sich die „geschichtliche Sendung“ Martin Luthers, der sich den „Knecht Gottes“ nannte und doch nur der Knecht des Staates und seiner Trabanten gewesen ist. Nur seine innere Knechtseligkeit gab ihm die Kraft, die Sache des Volkes an die deutschen Fürsten zu verraten und zusammen mit diesen den Grundstein zu einer neuen Kirche zu legen, die sich in stillschweigende Übereinkunft mit Haut und Haaren dem Staate verschrieben hatte und den Willen der Fürsten als das Gebot Gottes verkündete. Luther verkuppelte die Religion mit der Politik; er sperrte den lebendigen Geist in den Kerker des Wortes und wurde der Herold jener neuen Erkenntnis, welche die Offenbarung Christi im Sinne der Staatsraison auslegt und ihre Anhänger im Parademarsch nach den Pforten des Paradieses marschieren läßt um eines ewigen Lebens teilhaftig zu weiden.
Hegel konnte daher mit innerer Genugtuung feststellen: „Was endlich die Gesinnung betrifft so ist schon gesagt worden, daß durch die protestantische Kirche die Versöhnung der Religion mit dem Rechte zustande gekommen ist. Es gibt kein heiliges, kein religiöses Gewissen, das vom weltlichen Rechte getrennt oder ihm gar entgegengesetzt wäre.“ [6] – Man vertiefe sich einmal richtig in den eigentlichen Sinn dieser Worte, die in ihrer listigen Unscheinbarkeit eines der ungeheuerlichsten Gaukelspiele verhüllen, welches die Geschichte je gesehen hat. Der mittelalterliche Mensch hatte den Staat in seinem eigentlichen Sinne noch nicht kennen gelernt. Der Gedanke einer zentralen Macht, die jede soziale Lebensbetätigung in bestimmte Formen zwingt und den Menschen von der Wiege bis zum Grabe am Gängelbande einer hohen Obrigkeit lenkt und leitet, war ihm fremd, in seinem Leben spielte der Brauch und das natürliche Übereinkommen mit seinesgleichen die wichtigste Rolle. Seine Auffassung vom Recht stützte sich auf die Gewohnheit, die ihm durch die Überlieferung übermittelt wurde. Sein religiöses Gemüt erkannte die Unvollkommenheit aller menschlichen Satzungen; deshalb war er leichter geneigt, in allen Dingen selber Rat zu schaffen und die Beziehungen mit seinen Mitmenschen so zu gestalten, wie es seinen augenblicklichen Bedürfnissen und den alten Grundsätzen der Gegenseitigkeit entsprach.
Und als die aufkommenden Staaten an den alten Rechten zu rütteln begannen, da erhob er seine Sache zur Sache Gottes und kämpfte gegen das Unrecht, das ihm angetan wurde. Das ist der eigentliche Sinn der großen Volksbewegungen im Zeitalter der Reformation, die da bestrebt waren, der „Freiheit eines evangelischen Christenmenschen“ einen gesellschaftlichen Inhalt zu geben. Erst als diese Bewegungen des Volkes von den Fürsten und Adligen in einem Meer von Blut ersäuft wurden, wobei der „Gottesmann“ Luther die Henker segnete, erhob der siegreiche Protestantismus das Haupt und gab dem Staate und der gesetzlichen Ordnung der Dinge, die mit der grauenvollen Hinrichtung von Tausenden erkauft werden mußte, die religiöse Weihe. So vollzog sich die „Versöhnung der Religion mit dem Rechte“, von der Hegel spricht. Die neue Theologie ging bei den Juristen in die Schule, die Buchstabenweisheit der Gesetze erschlug das Gewissen oder erfand einen Ersatz dafür, der Thron wandelte sich zum Altar, auf dem der Mensch dem neuen Götzen geopfert wurde. Das Recht des Staates wird zur göttlichen Offenbarung, der Staat selbst zum Gott. – Hegel hatte die Bedeutung dieses Vorgangs bis ins Tiefste erfaßt; doch er beklagte ihn nicht; sein Auge war blind für die Tragödie des Menschen, er sah nur den Triumph des neuen Gottes, der aus dem Blute des Volkes erstanden war. „Es ist der Gang Gottes in der Welt, daß der Staat ist, sein Grund ist die Gewalt der sich als Wille verwirklichenden Vernunft. Bei der Idee des Staates muß man nicht besondere Staaten vor Augen haben, nicht besondere Institutionen, man muß vielmehr die Idee, diesen wirklichen Gott, für sich betrachten.“ [7]
Und trotzdem brachte es dieser Hohnpriester des Autoritätsprinzips um jeden Preis fertig, im letzten Abschnitt seiner „Philosophie der Geschichte“ die Worte niederzuschreiben: „denn die Weltgeschichte ist nichts als die Entwicklung des Begriffes der Freiheit“ – Es war allerdings nur die Hegelsche Freiheit, von der er sprach, die genau so aussah, wie seine „Versöhnung der Religion mit dem Rechte“. Zur Beruhigung schwacher Nerven fügte er denn bald hinzu: „Die objektive Freiheit aber, die Gesetze der reellen Freiheit fordern die Unterwerfung des zufälligen Willens, denn dieser ist überhaupt formell. Wenn das Objektive an sich vernünftig ist, so muß die Einsicht dieser Vernunft entsprechend sein, und dann ist auch das wesentliche Moment der subjektiven Freiheit vorhanden.“ Der Rede Sinn ist zwar reichlich dunkel wie alles, was Hegel geschrieben hat, aber sie besagt im Grunde nichts anders als die Abdankung des persönlichen Wollens im Namen der Freiheit, war doch die Freiheit, die Hegel meinte, überhaupt nur ein Polizeibegriff. – Wie sagte doch Robespierre in seiner Anklagerede gegen Danton?: „Die revolutionäre Regierung ist der Despotismus der Freiheit gegen die Tyrannei!“ Der Advokat von Arras, der sich mit der „Vernunft“ schlafen legte, um mit der „Tugend“ aufzustehen, hätte einen guten Schüler Hegels abgegeben.
Trotzdem gab es eine Zeit, wo sogar revolutionär veranlagte Köpfe mit Hegel einen förmlichen Kultus getrieben haben. Heine erklärte ihn für „den größten Philosophen, den Deutschland seit Leibnitz erzeugt hat“, und Arnold Rüge, der geistige Führer der Junghegelianer, nannte ihn im Vorwort zu seiner Übersetzung von Buckles Geschichte der Civilisation in England den „größten und freisten Kopf unsrer Zeit.“ Die Werturteile von Lassalle, Marx und Engels über Hegel sind zu bekannt, um hier angeführt zu werden. Und doch bestand die angebliche Größe Hegels keineswegs in der Hervorbringung wirklich großer Gedanken, sondern in seiner außerordentlichen Befähigung für eine dunkle, unverständliche Symbolik und in seinem fabelhaften Jonglieren mit dialektischen Begriffen, das geradezu verblüffend wirkte. Aber seine Begriffe waren aus Kautschuk gemacht; man konnte sie dehnen nach allen Seiten und ihnen einen Sinn unterlegen, wie man ihn gerade brauchte. Gerade dieser Umstand hat seine Methode für viele so anziehend gemacht in jener Zeit, als man in Deutschland den metaphysischen Trugbildern rein spekulativer Erkenntnisse nachjagte.
„Hegel ist ein Proteus, welcher in tausend verschiedenen Gestalten oder buntfarbigen Ideen schillert“, sagte ein geistreicher Franzose von ihm. „Er leugnet alles und bejaht alles; denn in allem sieht er nur verschiedene Abstufungen und Reflexe des Absoluten. Seine Namen sind Legion; seine Heimat ist überall, wohin ihn der Hauch des stets gesuchten Absoluten trägt, und sein Glaubensbekenntnis besteht darin, daß er eben keines hat... Man empfängt beim Lesen dieser matten Prosa nicht den Eindruck einer Idee, man fühlt nicht sein Wissen vergrößert, noch seinen Geist gestärkt, und man denkt unwillkürlich an das arabische Sprichwort: Die Mühle höre ich wohl klappern, aber das Mehl sehe ich nicht.“ [8] Man hat häufig versucht – man versucht es noch heute – den revolutionären Inhalt von Hegels Lehre darzutun, indem man auf den kritischen Charakter des Junghegelianismus verweist, um damit zu beweisen, daß eine solche Ideenrichtung nur aus einer revolutionären Quelle gespeist werden konnte. Aber das ist nur eine leere Behauptung. Ebensogut und mit größerem Recht könnte man darauf verweisen, daß eine ganze Anzahl der hartgesottensten Reaktionäre aus Hegels Schule hervorgegangen ist. Außerdem darf man nicht vergessen, daß auch der Junghegelianismus eine ganze Menge reaktionärer Bestandteile mit ins andere Lager hinübergerettet hat. In den meisten Fällen hat man die Hegelei nur auf einen anderen Boden verpflanzt, wo sie heute noch fortwuchert und das Denken der Menschen lahmt. [9] Hegels Spiel mit leeren Worten, deren Gehaltlosigkeit er durch eine ebenso schwülstige wie unverständliche Symbolik zu verbergen wußte, hat in Deutschland, aber auch anderswo auf Jahrzehnte hinaus den inneren Drang nach echtem Wissen künstlich unterbunden und manchen fähigen Kopf dazu verführt, den Schattenbildern müssiger Spekulationen nachzugehen, anstatt der Wirklichkeit des Daseins näherzutreten und Herz und Geist für die Neugestaltung der gesellschaftlichen Lebensbedingungen einzusetzen. Ich sag es dir: ein Kerl der spekuliert, ist wie ein Tier auf dürrer Heide. Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, und ringsherum liegt schöne grüne Weide. Der preußische Staatsphilosoph Hegel hätte Goethe bei der Prägung dieser lebensvollen Wahrheit Modell gestanden haben können. In der Tat wurde er sein ganzes Leben lang von jenen Geistern, die er selbst heraufbeschworen, im Kreis herumgeführt. Tausende folgten ihm wie einem Fackelträger der Erkenntnis und ahnten nicht, daß es nur ein Irrlicht war, das über Sümpfen geisterte, dem sie nachjagten und das sie immer tiefer in das Nebelreich einer unfruchtbaren Metaphysik hineinlockte. Denn nicht mehr als ein Irrlicht war jene dialektische Art des Denkens, mit der man glaubte, alle Erscheinungen des gesellschaftlichen Lebens und der Geschichte enträtseln zu können, so daß man sie bequem in dem abstrakten Rahmen einer ausgekugelten Terminologie unterbringen konnte. Und ein Irrlicht war und ist der blinde Glaube an die „historische Notwendigkeit“ alles Geschehens zusammen mit dem Köhlerglauben von der „geschichtlichen Sendung“ von Völkern, Rassen und Klassen.
Auf die große Bewegung des Sozialismus wirkte die Hegelei in der Gestalt des Marxismus wie Meltau auf die junge Saat. Sie hat die lebensheißen Worte Saint Simons „Bedenke, mein Sohn, daß man begeistert sein muß, um große Dinge zu vollbringen!“ zuschanden gemacht, indem sie die Menschen lehrte, ihre Sehnsucht zu bannen und dem gleichmäßigen Ticktack der Uhr zu lauschen, das dem stummen Walten unabänderlicher Gesetze Ausdruck gibt, nach dem sich alles Sein und Nichtsein in der Geschichte vollzieht. Der Fatalismus aber ist der Totengräber aller Ideale, aller lodernden Sehnsucht, aller überschäumenden Kraft, aller schöpferischen Begeisterung. Denn er tötet die innere Zuversicht, den tiefen Glauben an die Gerechtigkeit einer Sache, der in derselben Zeit der Glaube an die eigene Kraft ist. Hegel war ein solcher Fatalist. Deshalb sollte man es endlich aufgeben, ihn als „revolutionären Denker“ zu feiern. Revolutionär sein, heißt den Willen haben, durch das Einstellen der eigenen Kraft gesellschaftliche Änderungen zu ertrotzen. Fatalismus aber ist es, wenn man sich mit den Dingen abfindet, wie sie sind. Nur ein Fatalist im Verwegensten Sinne des Wortes konnte die Worte ausdenken: „Was vernünftig ist. Das ist wirklich, und was wirklich ist, das ist vernünftig.“ Sich abfinden mit der Welt, wie sie ist, heißt Reaktion. Denn Reaktion ist nichts anderes als Stillstand nach einem Prinzip.
Hegel war ein solcher Reaktionär, ein Reaktionär vom Scheitel bis zur Sohle. Jedes freiheitliche Empfinden war ihm vollständig fremd, denn es paßte nicht in den engen Rahmen seiner fatalistischen Vorstellungsweise. Er war ein starrer Befürworter des Autoritätsprinzips, schlimmer noch als de Maistre und Bonald, denn er machte eine politische Maschine, die mit fühllosen Armen die Menschen zermalmt und sich von ihrem Schweiße und Blute nährt, zum Gefäß aller Sittlichkeit. Er ist es gewesen, der den Staat, mit dem man sich früher wie mit einem „notwendigen Übel“ abfinden zu müssen glaubte, auf das Piedestal einer Gottheit erhoben hat. Dies ist sein Werk vor der Geschichte.
1. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte.
2. In seinem vorzüglichen Werkchen Rasse und Politik bemerkt Dr. J. Goldstein sehr fein: „Das leere Schema seines (Hegels) Denken weste weiter bei jenen Männern – es sind merkwürdigerweise größtenteils Ausländer –, die den Schlüssel zum Verständnis der geschichtlichen Welt in der Rasse zu finden geglaubt haben. Gobineau, Renan, Lapouge, Chamberlain, Weltmann stehen im Banne eines Hegelianismus mit naturalistischen Vorzeichen; Hegelianismus ist es, wenn statt des Einzelgeistes der Rassengeist zur Erklärung geistiger Schöpfungen herangezogen wird; Hegelianismus ist es, wenn alle Kontingenz aus der Geschichte verbannt wird und aus vorgefaßten Ideen über das, was eine Rasse leisten und nicht leisten kann, die Schicksale der Völker konstruiert werden; Hegelianismus ist es, wenn Germanentum und Semitentum in logischer Ausschließlichkeit gegeneinandergestellt und alle tieferen Lebensbezüge zwischen ihnen mit harter rationalistischer Formel geleugnet werden. Hegelianismus ist es schließlich, wenn der bisherige und künftige Ablauf der Geschichte ohne Rücksicht auf die Mannigfaltigkeit der in verschiedenen Epochen wirksamen Kräften überall aus einem einzigen entscheidenden Faktor, der Rasse, erklärt werden soll.“
3. Hegel. Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte.
4. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte.
5. Rudolf R. Haym. Hegel und seine Zeit, Berlin 1857.
6. Hegel Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte.
7. Hegel. Grundlagen der Philosophie des Rechts, S.258.
8. Foucher de Careil, Hegel und Schopenhauer, ihr Leben und Wirken, Wien 1888.
9. Besonders bitter urteilte Schopenhauer über Hegel. In seinen Parerga und Paralipomena nennt er ihn den „Hanswurst Scheltings“ und einen „geist- und geschmacklosen Scharlatan“. – „Eine Kunst hat dieser Hegel wirklich verstanden, nämlich die, die Deutschen bei der Nase zu führen. Das ist aber keine große. Wir sehen ja, mit welchen Possen er die deutsche Gelehrtenwelt 30 Jahre lang in Respekt halten konnte.“ Und an einer anderen Stelle: „Die Hegel’sche Afterweisheit ist recht eigentlich jener Mühlstein im Kopfe des Schülers im Faust. Wenn man einen Jüngling absichtlich verdummen und zu allem Denken völlig unfähig machen will, so gibt es kein probateres Mittel als das fleißige Studium Hegel’scher Originalwerke.“
Zuletzt aktualisiert am 17.10.2004