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TROTZKI teilt mit LENIN und vielen anderen „orthodoxen“ Marxisten die Hochachtung vor der deutschen industriellen Organisation für den modernen Maschinen- und Materialkrieg. Der deutsche „Kriegssozialismus“ hat also auch ihm außerordentlich imponiert, wie aus seinen oft wiederholten Vorträgen in den USA Ende 1916 unzweideutig hervorgeht. Zwar erklärte er sich selbstverständlich gegen die Methode der Bourgeoisie, Spannungen zwischen den Staaten zu lösen – den Krieg - und bekannte sich zu der Methode des Proletariats zu ihrer Beseitigung – der Revolution. Wenn aber das Proletariat versage und die Revolution ausbleibe? Dann müsse man sich für den Sieg des fortschrittlichsten Landes im Krieg entscheiden. Und welchem kriegführenden Land sollte im I. Weltkrieg dann der Sieg zukommen. Trotzki antwortete: Es gebe nur ein einziges Land unter den kriegführenden Staaten, das dank seiner kapitalistischen Entwicklung über solche riesigen ökonomischen, geistigen und kulturellen Mittel verfüge, daß es im Falle seines Sieges – vielleicht auch gewaltsam – den so nottuenden Zusammenschluß der ganzen Kulturwelt verwirklichen und dadurch einen großen Schritt vorwärts tun könne. Dieses Land sei Deutschland!(1)
Wer wird sich wohl wundern, wenn er erfährt, daß Trotzki, als er nach Ausbruch der russischen Revolution im März 1917 über Kanada nach Rußland zurückreisen wollte, von den Engländern als „deutscher Agent“ verhaftet wurde? Die berühmte Ironie der Geschichte besteht hier darin, daß es der damalige Außenminister der revolutionären Regierung, PAWEL MILJUKOW, war, der in Groß-Britannien intervenierte und Trotzkis Freilassung erwirkte!
Und im revolutionären Rußland angekommen, schrieb Trotzki im Zentralorgan der Bolschewiki, „Proletarij“, vom 26.August 1917, daß sich die weitere Entwicklung der russischen Revolution auch gegen die Eigentümer in der kapitalistischen Industrie richten müsse und verwies in diesem Zusammenhang wieder auf die deutsche Kriegswirtschaft:
„Für die Einführung der Kontrolle über die Produktion und die Verteilung hatte das Proletariat sehr wertvolle Vorbilder in Westeuropa, vor allem in dem sogenannten ‚Kriegssozialismus’ Deutschlands.“
Trotzki fügte allerdings hinzu, daß „diese organisatorische Arbeit“ in Rußland nur aufgrund einer agrarischen Revolution und unter der Leitung „einer wirklich revolutionären Macht“ vor sich gehen könne.(2) Diese war natürlich für ihn wie für die Bolschewiki die Sowjetmacht, allerdings unter der Führung der bolschewistischen Partei. Auch später, nachdem er entmachtet war und als Haupt der leninistischen Opposition wirkte, forderte er, daß der erste Fünfjahresplan sich zum Ziele setzen müsse, „gestützt auf die unvergleichlichen Vorteile unserer wirtschaftlichen Struktur“, „einer späteren Blockade oder einer Intervention unvergleichlich besser vorbereitet und besser bewaffnet gegenüberzutreten“, indem er wieder auf das Beispiel der deutschen Organisation des Materialkrieges hinwies:
„Die wichtigste Sache im Falle eines sich lange hinziehenden und ernsthaften Krieges ist doch der Besitz einer eigenen, möglichst hochentwickelten Industrie, die sowohl zur Massenproduktion wie zur schnellen Umstellung von einer Produktionsart in die andere befähigt ist. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, daß ein so hochentwickeltes Industrieland wie Deutschland, das mit tausend Fäden an den Weltmarkt gebunden war, eine riesenhafte Lebenskraft und Widerstandsfähigkeit entwickeln konnte, als Krieg und Blockade es auf einen Schlag von der ganzen Welt abschnitten.“
In diesem Sinne sieht Trotzki den Aufbau des Sozialismus und denjenigen der Staatsindustrie in Rußland im Zusammenhang mit der kapitalistischen Weltwirtschaft und der Notwendigkeit der „Vorbereitung zum Kriege“, weil dieser bei einem Anwachsen der Verbindungen mit dem Weltkapitalismus eine unvermeidliche Gefahr darstellt(3): Wir können also kaum noch daran zweifeln, daß auch über und durch den Kopf Trotzkis der Geist des deutschen Kriegssozialismus von 1914-1918 in die bolschewistische Praxis eingedrungen ist.(4) Doch hätte wohl der deutsche „Kriegssozialismus“ allein eine solche Auswirkung auf Theorie und Praxis des Bolschewismus nicht ausüben können, wenn ihm nicht schon das militärisch-organisatorische Denken Lenins und Trotzkis entgegengekommen wäre. Für Lenin „ist die Revolution ein Krieg“; er sieht sie daher in erster Linie als ein strategisches und taktisches Problem des Bürgerkrieges an. Deshalb ist für Lenin auch „die moderne Armee ... eines von den guten Vorbildern der Organisation“. Und was heißt für Lenin Organisation?
„Wenn im Namen eines bestimmten Zieles, beseelt von einem bestimmten Willen, Millionen von Menschen die Form ihres Verkehrs und ihres Tuns ändern, Ort und Methoden ihrer Tätigkeit ändern, Waffen und Werkzeuge ändern – entsprechend den veränderten Umständen und Erfordernissen des Kampfes.“
Und Lenin fügt ausdrücklich hinzu, daß dies auch für den Kampf der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie gelte.(5) Wir werden gleich sehen, daß auch Trotzki mit dieser militärisch-organisatorischen Auffassung des proletarischen Befreiungskampfes grundsätzlich übereinstimmt.
In einer Vorlesung, die Trotzki am 21. April 1918 in Moskau hielt, bezeichnete er es als die Hauptaufgabe, im Lande „Ordnung einzuführen“, die „Wirtschaft umzugestalten“ und eine „bewaffnete Macht zu schaffen“. Es ist kein Zufall, daß Trotzki diese drei Aufgaben zu einer gemeinsamen Hauptaufgabe verknüpft.(6) Bald wird es deutlich werden, daß das Ordnungsprinzip, das sowohl die Wehrmacht als auch die Wirtschaft dirigieren soll, das gleiche, nämlich das militärische ist. Man hat Trotzki als Gründer und Schöpfer der „Roten Armee“ gefeiert und mit CARNOT, dem Organisator der französischen Revolutionsarmee, verglichen.(7)
Uns interessiert hier aber in erster Linie die Tatsache, daß Trotzki nichts Geringeres versucht hat, als die Arbeiter in der Produktion demselben Reglement zu unterwerfen wie die Soldaten in der Roten Armee. In der bereits angeführten Vorlesung am 21. April 1918 fordert er die Durchführung „einer festen, eisernen, strengen Disziplin der Arbeitsordnung“ und gibt auch ein Beispiel, das ganz dem Geiste der vorhin zitierten Äußerungen Lenins entspricht: „Um ... nötigenfalls in jedem Augenblick eine bestimmte Anzahl von Metallarbeitern von einem Ort an einen anderen Ort überführen zu können.“ (siehe Fußnote 6) Als daher unter seinem Vorsitz ein höchster militärischer Rat eingerichtet worden war, begann unmittelbar darauf ein Kampf der Militärverwaltung gegen den bisherigen „militärischen Föderalismus und Separatismus“(8), d.h. praktisch gegen die lokalen Soldatenräte und Partisanengruppen. In diesem Kampfe wurde die Autorität der bürokratischen Spitze, des Volkskommissariats für Heerwesen, durchgesetzt. Trotzki erklärte in seinem Bericht auf dem V. Sowjetkongreß vom 10. Juli 1918: „Fehlt der Zentralismus, so fehlt auch die Armee.“(9) Derselbe Rätekongreß billigte und empfahl nunmehr auch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht.
Unmittelbar darauf begann auch wieder die Einführung jener Disziplin, die nach ROSA LUXEMBURGS Worten gegen Lenin dem Proletarier schon immer auf dem Kasernenhof beigebracht wurde. Trotzki glaubte, nicht einmal auf die Kontrolle über das Putzen der Uniformknöpfe verzichten zu können.(10) Mit der Einführung der „Pflichtausbildung im Kriegshandwerk“ und der Wiedereinstellung zaristischer Offiziere in die Rote Armee erfolgte auch gleichzeitig die Abschaffung eines anderen revolutionären Prinzips der Soldatenräte: die Aufhebung des Rechtes der Offizierswahl durch die Truppen. Auch hier vertrug sich eben das Streben nach einer Zentralisierung der Militärverwaltung nicht mit dem Räteprinzip, dessen Anwendung in der Armee von Trotzki als „unzulässig, ungeheuerlich, mörderisch“, ja als „chaotischer Pseudodemokratismus“ bezeichnet wurde. Die Abschaffung des Wahlsystems in der Armee erfolgte denn auch schon im April 1918.(11)
In diesem Zusammenhang interessieren besonders die von Trotzki dem VIII. Kongreß der bolschewistischen Partei (April 1919) vorgelegten Thesen zur militärischen Frage. Trotzki geht davon aus, daß gerade die Eroberung der politischen Macht dem Proletariat die Möglichkeit gegeben habe, den Staatsapparat für den planmäßigen Aufbau einer zentralisierten Armee auszunützen. Inzwischen war nun aber von den Arbeitern und den „linken Kommunisten“ eine Agitation gegen die Rote Armee als Basis eines künftigen Bonapartismus entfaltet worden, mit der sich Trotzki auseinanderzusetzen hatte. So sind seine Thesen in der Frage der Wählbarkeit des Kommandobestandes „nicht ganz kategorisch“; er macht die Entscheidung zwischen Ernennung und Wählbarkeit der Offiziere von „praktischen Erwägungen“ abhängig. Über den revolutionären Charakter einer Armee entscheide aber der Charakter des Regimes, das die Armee schaffe, ihr ein Ziel setze und somit in ihr Instrument verwandele. Da nun in Rußland das Proletariat an der Macht sei, könne die Rote Armee nichts anderes sein als eine Waffe der sozialistischen Selbstverteidigung des Proletariats und der Dorfarmut. Der oppositionelle Korreferent SMIRNOW machte vor allem Einwände gegen die Hinzuziehung des zaristischen Offiziersbestandes und forderte die Demokratisierung der äußeren Form der Roten Armee, um die Bauern und Arbeiter nicht von ihr abzustoßen. Die. Thesen Trotzkis zur Militärfrage wurden trotzdem vom VIII. Parteikongreß einstimmig angenommen.(12)
Wie stand es nun mit der Gefahr des Bonapartismus?
Obwohl wir uns der soziologischen Unterschiede zwischen dem revolutionären Frankreich zwischen 1790 und 1800 und dem revolutionären Rußland von 1917 bis 1927 völlig bewußt sind, möchten wir doch an die Marx'sche Darstellung des Bonapartismus erinnern.. Er schildert, wie die Revolution die Zentralisation, aber auch den Umfang, die Attribute und die Handlanger der Regierungsgewalt entwickeln mußte. Dies war aber das Werk, das bereits die absolute Monarchie begonnen hatte, die Schaffung einer Exekutivgewalt „mit ihrer ungeheuren bürokratischen und militärischen Organisation, mit ihrer weitschichtigen und künstlichen Staatsmaschinerie“, wo neben einem Beamtenheer auch eine Armee von je einer halben Million entstand. Marx nennt diesen modernen bürokratisch-militärischen Staatsapparat einen „fürchterlichen Parasitenkörper, der sich wie eine Netzhaut um den Leib der französischen Gesellschaft schlingt und ihr alle Poren verstopft“. Das Bild ist vortrefflich und drückt völlig die Hauptsache aus: der militärisch organisierte Staat umschlingt und erstickt die Gesellschaft. „Napoleon vollendete diese Staatsmaschinerie“, fügt Marx hinzu. Er kennzeichnet auch das Prinzip dieser Selbstentfremdung der Organisation der Gesellschaft:
„Jedes gemeinsame Interesse wurde sofort von der Gesellschaft losgelöst, als höheres, allgemeines Interesse ihr gegenübergestellt, der Selbsttätigkeit der Gesellschaftsglieder entrissen und zum Gegenstand der Regierungstätigkeit gemacht, von der Brücke, dem Schulhaus und dem Kommunalvermögen einer Dorfgemeinde bis zu den Eisenbahnen, dem Nationalvermögen und der Landesuniversität Frankreichs.“
Marx schildert den Prozeß des Bonapartismus als denjenigen einer scheinbaren Verselbständigung dieser Staatsgewalt. Trotzdem vertrat auch der Bonapartismus eine Klasse, und zwar die zahlreichste Klasse der französischen Gesellschaft, nämlich die Parzellenbauern.
„Der politische Einfluß der Parzellenbauern findet also darin seinen letzten Ausdruck, daß die Exekutivgewalt sich die Gesellschaft unterordnet.“
Allerdings vertritt der Bonapartismus nicht den revolutionären, sondern den durch die Aufteilung des feudalen Großgrundbesitzes saturierten konservativen Bauern. Und eben aus diesem Grunde eignet sich auch das Parzelleneigentum zur Grundlage einer allgewaltigen und zahllosen Bürokratie.
„Es erzeugt endlich eine unbeschäftigte Überbevölkerung, die weder auf dem Lande noch in den Städten Platz findet und daher nach den Staatsämtern als einer Art von respektablen Almosen greift und die Schöpfung von Staatsämtem provoziert.“
Unter Napoleon I. war dieses zahlreiche Regierungspersonal noch
„unmittelbar produktiv, indem es unter der Form von Staatsbauten usw. mit den Zwangsmitteln des Staates für die neuentstandene Bauernschaft ausführte, was die Bourgeoisie im Wege der Privatindustrie noch nicht leisten konnte“.
Doch ist die Bürokratie, betont Marx, „nur die niedrige und brutale Form einer Zentralisation“ der Gesellschaft.
Schließlich kulminiert der Bonapartismus im „Übergewicht der Armee“. Wer wird nicht bei den folgenden Worten von Marx teilweise an die Rote Armee erinnert, wie wir sie inzwischen in Ost- und Mitteleuropa erlebten?
„Die Armee war der point d'honneur der Parzellenbauern, sie selbst in Herren verwandelt, nach außenhin den neuen Besitz verteidigend, ihre eben erst errungene Nationalität verherrlichend, die Welt plündernd und revolutionierend. Die Uniform war ihr eigenes Staatskostüm, der Krieg ihre Poesie, die in der Phantasie verlängerte und abgerundete Parzelle das Vaterland und der Patriotismus die ideale Form des Eigentumssinns.“
In Rußland erzwangen allerdings indes die Notwendigkeiten der modernen agrarischen Produktion die Herstellung genossenschaftlicher Zusammenarbeit der Bauern in Formen Staatlicher Organisation und unter bürokratischer Leitung, Halten wir aber fest, daß nach Marx jene politische Zentralisation, deren die moderne Gesellschaft bedarf, „sich nur auf den Trümmern der militärisch-bürokratischen Regierungsmaschinerie erhebt“, so wissen wir nunmehr, daß Trotzki mit den Methoden des Aufbaus der Roten Armee nolens volens selbst noch die Basis des bolschewistischen Bonapartismus geschaffen hat, wenn wir uns an die Marx'sche Darstellung desselben halten.(13)
Dann wird aber auch der Vergleich SADOULs: Carnot – Trotzki unmöglich. Carnot hat nämlich nach Kräften dem aufkommenden Cäsarismus Bonapartes entgegengestrebt, er hat nicht nur gegen die Aufrichtung der Monarchie im Jahre 1804, sondern auch schon gegen das lebenslängliche Konsulat Napoleons (1803) gestimmt. Er war ein überzeugter Republikaner und der Ansicht, „daß die Freiheit möglich und daß ihre Regierung leichter und dauerhafter ist, als irgend eine Willkürherrschaft“.(14) Trotzki dagegen widerstrebte dem Bonapartismus erst, als es offensichtlich wurde, daß nicht er die Funktion Bonapartes in der russischen Revolution spielen würde.
Mit der Gründung und Aufstellung einer zentralistischen Roten Armee allein war es nicht getan. Eine moderne Armee braucht als Basis eine leistungsfähige Rüstungsindustrie, die aber in Rußland Ende 1917 zum Stillstand gekommen war. Auch sie mußte neu geschaffen und in Gang gebracht werden. Da dies sowieso für die Bedürfnisse des Bürgerkriegs geschehen mußte, warum sollte dann nicht auch beim Wiederaufbau der Industrie das Prinzip angewandt werden, das sich schon beim Aufbau der Roten Armee als das beste und durchschlagendste erwiesen hatte, das militärische? Es ging auch hier um rasche Entschlüsse, Einheit des Willens und unbedingte Zucht, die dem Bolschewismus ohnehin zugrundeliegen. Damals stellte Trotzki die Prognose auf: „Arbeit, Disziplin und Ordnung werden die sozialistische Sowjetrepublik retten“, indem er eine völlige Militarisierung der russischen Gesellschaft forderte.(15) Gleichzeitig revidierte Lenin die marxistische Auffassung über die „Diktatur des Proletariats“ und verfaßte im Frühjahr 1918 eine Schrift, in der er nachzuweisen suchte, daß es keinen prinzipiellen Gegensatz zwischen der sozialistischen Sowjet-Demokratie und der Diktatur einzelner Personen gebe. Ferner forderte er „im Interesse des Sozialismus“ die widerspruchslose Unterordnung der arbeitenden Massen unter den einheitlichen Willen der Leiter des Produktionsprozesses. Indem er allerdings riet, „wiederholt und unermüdlich das Unkraut des Bürokratismus auszujäten“, bestand er doch auf einer „erbarmungslos starken Macht“ und auf der „Diktatur von einzelnen Personen für bestimmte Arbeitsprozesse bei rein ausübenden Funktionen zu bestimmten Momenten“.(16)
Unter dem Druck sowohl der militärisch-ökonomischen Bedürfnisse des Bürgerkriegs wie der bolschewistischen Organisationsprinzipien ging die Neuorganisation der russischen Wirtschaft und damit die ökonomische Transformationsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus im Zeichen jenes „Kasernensozialismus“ vor sich, den die deutsche Sozialdemokratie schon 1884 angeprangert hatte. Selbst die Bolschewiki haben später diese Epoche richtig als „Kriegskommunismus“ bezeichnet. Da die Wirtschaftspolitik im wesentlichen nur zwei Aufgaben zu lösen hatte: erstens, der desorganisierten Industrie die für die Kriegführung notwendigen Produkte abzuzwingen; zweitens, die Landwirtschaft zur mehr oder weniger gewaltsamen Hergabe der Lebensmittel für Arbeiter und Soldaten zu veranlassen, handelte es sich tatsächlich um nichts weiter als um eine verschärfte Kriegswirtschaft, ein Analogon zum „Kriegssozialismus“ Deutschlands und der anderen 1914-1918 kriegführenden kapitalistischen Staaten.(17) Wie der Aufbau der Roten Armee die Soldatenräte entmachtete, so beraubte auch der Wiederaufbau der Industrie nach militärischen Organisationsprinzipien die Arbeiterräte in wachsendem Maße ihrer Bedeutung und Geltung. Schon vor dem Mai-Kongreß 1918 der Volkswirtschaftsräte hatten die Bolschewiki gefordert, daß der Betriebsleiter vollkommene Kompetenz, der Betriebsrat aber nur noch beratende Stimme haben solle. (Dieser Grundsatz stand sogar in dem ursprünglichen Dekret über die Verwaltung der nationalisierten Industrien, mußte aber damals noch unter dem Druck der „syndikalistischen“ und „anarchistischen“ Arbeiter zunächst aufgegeben werden.)
Die Militarisierung der Arbeit sollte aber auch noch einer anderen Erscheinung entgegenwirken: die hungernden Arbeiter hatten zu Tausenden die Städte und ihre Betriebe verlassen und waren auf das Land geflüchtet, wo es nicht nur mehr zu essen, sondern auch oft höhere Löhne gab.(18) So verkündete der damalige Moskauer Volkskommissar der Arbeit, NOGIN, in seiner Rede auf dem I. Kongreß der Kommissare der Arbeit: „Man muß zur Arbeit zwingen. Die Energie, die der Erhöhung des Unternehmerprofits diente, muß man für den Staat nutzbar machen.“(19) So kam es, daß die von Lenin in seinem Nationalisierungsplan vom Dezember 1917 bereits berücksichtigte, aber vor allem für die bürgerlichen Elemente gedachte Arbeitspflicht sich in erster Linie auf die Arbeiter auswirkte.(20) Am 3. September 1918 wurde ein Dekret erlassen, das bestimmte, daß der Arbeitslose keine von der Arbeitsbörse angebotene Arbeit abschlagen dürfe. Im Dezember 1918 wurde der „Kodex der Arbeit“ veröffentlicht, dessen Artikel 51-52 nun auch die beschäftigten Arbeiter erfaßten und anordneten, daß kein Arbeiter mehr seine Arbeit aufgeben dürfe, wenn er nicht die Zustimmung des Betriebsrates und in letzter Instanz seiner Gewerkschaft dazu besäße. Im Jahre 1919 ging daher schon die industrielle Produktion in rein militärisch organisierter Weise vor sich, die Wirtschaftshauptverwaltung war fast ausschließlich mit der Versorgung und Verpflegung der Roten Armee beschäftigt. Es war nur konsequent, wenn eine bald nach dem „Kodex der Arbeit“ erschienene Verfügung jeden Verstoß gegen denselben der Fahnenflucht gleichstellte; damit war die Zuständigkeit der Kriegsgerichte und die Zulässigkeit der Todesstrafe in Fällen der Zuwiderhandlung gegen die Dekrete über die Arbeitspflicht festgelegt.
Trotzki war an dieser Entwicklung führend und maßgebend beteiligt und zog schließlich aus ihr bedeutsame prinzipielle Konsequenzen. Auf dem VII. Sowjetkongreß (Dezember 1919) erklärte er von seinem militärischen Apparat folgendes(21) :
„Unser Apparat hat sich als fähig erwiesen, die Kriegsindustrie wiederherzustellen. ... Eben diese Tatsache zeugt davon – das sage ich, indem ich einen kleinen Seitensprung mache –, daß der Apparat, der fähig war, im Laufe einiger Monate die Kriegsindustrie in Gang zu setzen, auch fähig sein wird, die Industrie überhaupt in Gang zu setzen. Folglich ist hier die Probe, auf die unser militärischer Apparat gestellt wird, eine Probe unseres Regimes überhaupt.“
Erhob der Organisator der Roten Armee damit nicht auch den Anspruch auf die Organisation der industriellen Produktion nach militärisch-bürokratischen Prinzipien? Schon auf dem vorangehenden VIII. Parteikongreß im April 1919 hatte Trotzki erklärt, theoretisch würde man „die beste und unbesiegbarste Armee der Welt“ erhalten, wenn Ausbildung und Organisation sowohl in der Produktion wie im Kriegshandwerk, wenn Industrie und Militär sich gleichschalten ließen; eine solche Heeresorganisation strebe man an.(22) Tatsächlich hat sich Trotzki selbst über diese – wir sind so boshaft, ein Wort WICHARD VON MÖLLENDORFs zu benutzen! –“Gemeinwirtschaft des Militärs“ deutlich genug geäußert, Ende 1919 – .Anfang 1920. Seine Äußerungen sind wichtig genug, um ausführlich gebracht zu werden:
„Die Zwangsmäßigkeit ist ein unumgängliches Erfordernis zur Zügelung der bürgerlichen Anarchie, zur Vergesellschaftung der Produktionsmittel und zum Umbau der Wirtschaft aufgrund eines Einheitsplanes. ... Die Grundlage der Militarisierung der Arbeit wird auf den Formen staatlichen Zwanges gebildet, ohne die die Ersetzung der kapitalistischen Wirtschaft durch die sozialistische für immer nur leerer Schall bleiben wird. – Ohne Arbeitspflicht, ohne das Recht zu befehlen und Gehorsam zu verlangen, werden die Gewerkschaften sich in eine leere Form ohne Inhalt verwandeln, denn der im Bau begriffene sozialistische Staat braucht die Gewerkschaft nicht zum Kampfe um bessere Arbeitsbedingungen – das ist die Aufgabe der gesamten gesellschaftlichen und staatlichen Organisation –, sondern um die Arbeiterklasse zu Produktionszwecken zu organisieren, zu erziehen, zu disziplinieren, zu verteilen.“
Damit vollzieht sich auch der Aufbau einer sozialistischen Wirtschaft in den Formen militärisch-bürokratischer Organisation; und die eigenen Organisationen der Arbeiter aus der kapitalistischen Epoche sollen sich in die „Militarisierung der Arbeit“ einordnen, um die Arbeiter zu disziplinieren und zu dirigieren.
Interessant ist auch Trotzkis Antwort auf die Vorwürfe, die man seinem „Militarismus“ machte:
„Der Militarismus, in dem alle Züge der gesellschaftlichen Entwicklung ihren vollendetsten, ausgeprägtesten und schärfsten Ausdruck finden, kann von zwei Seiten betrachtet werden: erstens von der politischen oder sozialistischen (!,Huhn) – und da hängt es voll und ganz davon ab, welche Klasse an der Macht ist; und zweitens von der Organisationsseite als System strenger Pflichtverteilung, genauer, gegenseitiger Beziehungen, bedingungsloser Verantwortlichkeit, rauhen Gehorsams.“
Damit dürfte wohl bewiesen sein, daß Trotzki sich den „Kriegskommunismus“ oder – wie er ihn nennt – die „militarisierte Arbeiterdemokratie“(23) als geeigneten und unmittelbaren Übergang zum Sozialismus gedacht hat.(24)
Auch ANTONOW-OWSEJENKO schreibt von einer ganzen Reihe von Projekten, „den Aufbau der Leitung unserer Industrie nach dem Typ der militärischen Verwaltung“ zu organisieren, da die Mehrheit der Partei von dem „natürlichen Bestreben beherrscht“ gewesen sei, die auf dem Gebiete des militärischen Aufbaus mit Erfolg angewandten Methoden in die Sphäre der wirtschaftlichen Tätigkeit zu übertragen.(25) So entwirft Trotzki Ende. 1919 die Thesen über den Plan der „Militarisierung der Arbeit“ (These 21) und fordert die „Militarisierung einzelner Unternehmungen oder Industriezweige“ mit dem ausgesprochenen Zweck, „dem Unternehmen die Arbeiter vorübergehend zu sichern und ein strengeres Regime“ mit „Disziplinarrechten einzuführen“. Zur Herbeischaffung der nötigen Arbeitskräfte sollen „Mobilisationen“ angeordnet werden, aus denen dann Arbeitsorganisationen von militärischem Typus (These 25) gebildet werden können.(26) Einige dieser vom Organisator der Roten Armee verfaßten Thesen des Zentralkomitees der KPR „über die Mobilisation des industriellen Proletariats, die Militarisierung der Wirtschaft und die Verwendung von militärischen Formationen zu Wirtschaftszwecken“ sollen ausführlicher zitiert werden:
These 21: „In der Übergangsperiode, in einer Gesellschaft, die durch die Erbschaft einer überaus schwierigen Vergangenheit belastet ist, ist der Übergang zu einer planmäßig organisierten gesellschaftlichen Arbeit ohne Zwangsmaßnahmen undenkbar. Zwangsmaßnahmen wie gegenüber parasitären Elementen, so auch gegenüber zurückgebliebenen Elementen der Bauernschaft und der Arbeiterklasse selbst. (!, Huhn) Das Werkzeug des staatlichen Zwanges ist die Militärgewalt. Elemente militärischen Zwanges sind folglich in gewissen Grenzen in der oder jener Form unvermeidlich der auf der allgemeinen Arbeitspflicht aufgebauten Wirtschaft der Übergangszeit eigen.“
Die 22. These beschäftigt sich mit der Untrennbarkeit von Politik und Ökonomie (ein Jahr später wird Lenin gegen Trotzki erklären: „Das Primat der Politik über die Ökonomie muß als unbedingte Regel gelten!“(27)) und identifiziert die Mobilisation der Wirtschaft mit der durch den Bürgerkrieg gebotenen militärischen Mobilisierung.
These 27: „Die Verwirklichung der Arbeitspflicht rollt ihrem Wesen nach dieselbe grundsätzlich-organisatorische Frage auf, wie die Errichtung der Sowjetgewalt und die Schaffung der Roten Armee: Wie soll man der zurückgebliebenen Bauernschaft ihre natürlichen Führer und Organisatoren in den vorgeschrittensten, in ihrer Mehrheit beruflich ausgebildeten Arbeitern sichern? Insofern die Armee das bedeutendste Experiment einer solchen sowjetistischen Massenorganisation (!, Huhn) war, müssen ihre Methoden (mit notwendigen Änderungen) auf das Gebiet der Organisation der Arbeit übertragen und die Erfahrungen derjenigen unmittelbar ausgenutzt werden, die von der militärischen zur wirtschaftlichen Arbeit abberufen werden.“
Die 29. These betont nicht nur „die Unvermeidlichkeit und den fortschrittlichen Charakter des militärischen Zwanges auf dem Gebiete der Hebung der Wirtschaft auf Grundlage der allgemeinen Arbeitspflicht“, sondern spricht auch von der „Unvermeidlichkeit und dem fortschrittlichen Charakter einer immer steigenden gegenseitigen Annäherung der Organisation der Arbeit und der Organisation der Verteidigung im sozialistischen Gemeinwesen“.(28)
Am 15. Januar 1920 unterzeichnete Lenin eine Verordnung über die „erste revolutionäre Arbeitsarmee“, durch welche – nach den Siegen über KOLTSCHAK und DENIKIN – das gesamte III. Armeekorps der Roten Armee in eine Arbeitsarmee umgewandelt wurde. Gleichzeitig legte Trotzki seine Thesen dem III. Kongreß der Volkswirtschaftsräte (Januar 1920) vor, wo sie auch die energische Unterstützung Lenins fanden. Ausgehend von der Erfahrung mit der Arbeitsarmee im Ural, die aus dem Kriegs- in den Produktionszustand übergeführt wurde, „während ihre Organisation im grundlegenden unberührt bleibt und sie keineswegs entwaffnet wird“(29), setzt sich Trotzki dann auf dem IX. Parteikongreß (März-April 1920) mit jenen Einwänden auseinander, die sich auf die geringe Produktivität der zwangsmäßigen Arbeit bezogen.
Er mußte den Kritikern zugeben, daß der Organisationsapparat aktiver Armeen für die Leitung von Arbeitsprozessen nicht geeignet sei, man müsse ihn eben in entsprechender Weise anpassen.(29) Und im Rahmen seiner Ausführungen zur Frage des „Obergangs zum Milizsystem“ entwickelte Trotzki seine Grundidee nochmals in folgender Weise: Die Aufgabe bestehe in der „Industrialisierung unserer Armee“, die nur erreichbar sei, wenn die militärischen Bezirke mit den industriellen zusammenfielen. Die Basis der ganzen Struktur der Miliz-Truppenteile werde eine „gewisse Gruppierung der industriellen Unternehmungen und eine breite, sie umgebende industrielle Peripherie“ sein. Der Kommandobestand der Miliz müsse „in engster Weise mit dem Produktionsleben jedes einzelnen Rayons verknüpft werden“. Ferner müsse der Apparat der militärischen Mobilmachung mit dem Apparat der Arbeitsmobilisation verschmelzen. Dann könnten gleichzeitig zwei Aufgaben gelöst werden: die „Aufgabe der wirtschaftlichen Wiedergeburt und die Aufgabe der Erhaltung ihrer Kampffähigkeit“.(30)
Die Thesen allerdings, die der IX. Parteikongreß zum Wirtschaftsaufbau akzeptierte, bedeuten insofern den Verzicht auf die „unabsehbaren Perspektiven“, die sich bei der Aufstellung der ersten Arbeitsarmee eröffneten, als sie die Anwendung von Armeen für werktätige Zwecke auf ein streng umrissenes Gebiet beschränkten, nämlich auf Arbeit einfachen Charakters, die jedem Rotarmisten zugänglich sei. Sonst sollte man die Arbeitsarmee besser in kleine Stoß- und Arbeitsabteilungen umformieren und auf die Industrieunternehmungen verteilen. Aber der Kongreß betonte in seiner Resolution die Notwendigkeit einer allmählich nach Kräften vorzunehmenden „Annäherung der Armee ah den Produktionsprozeß“ und wiederholte im wesentlichen die Thesen des Referenten, die übrigens auch Lenin mit seinen Forderungen auf dem III. Kongreß der Volkswirtschaftsräte weitgehend unterstützt hatte.(31) Schon das Dekret „über die Durchführung der Arbeitspflicht“ vom 29. Januar 1920 hatte in der Hauptsache Trotzkis Thesen über die Militarisierung der Arbeit gesetzliche Wirksamkeit verliehen.(32) Seitdem griff, den Thesen Trotzkis und den Forderungen Lenins entsprechend, die Militarisierung des Wirtschaftslebens immer mehr durch und um sich, die Lohnarbeit erhielt schon damals ausgesprochenen Zwangscharakter und der „Obergang von der gewählten Kollektivverwaltung zur diktatorischen Personalform“ wurde allgemein.(33) KAMENEW hat diesen Prozeß folgendermaßen formuliert:
„Das Zusammenarbeiten aller militärischen und zivilen Stellen erreichte eine solche Höhe, daß alle vorhandenen Apparate und Funktionäre zu Apparaten und Funktionären der Roten Armee wurden.“(34)
Da aber bald nach dem IX. Parteikongreß Kämpfe mit dem General WRANGEL und der polnische Feldzug begannen, waren die Bolschewiki gezwungen, die Ausführung ihrer Parteidirektive über die Arbeitsarmeen vom Frühjahr 1920 aufzuschieben.(35) Zur Kennzeichnung des ganzen Systems der Militarisierung der Arbeit aber genügt es wohl, darauf hinzuweisen, daß man zum Vorsitzenden des Hauptausschusses für die Arbeitspflicht den Volkskommissar des Inneren, den Begründer und Leiter der Tscheka (später: GPU), DZERJINSKI, ernannte!
Später hat sich Trotzki gegen den Vorwurf gewehrt, daß der „Trotzkismus“ eben in den von ihm dekretierten Methoden des Bürgerkriegs und des „militärischen Kommunismus“ mit der Bildung von Industriearmeen und der „Militarisierung der Arbeit“ bestehe. Letzteren Vorwurf bezeichnete er sogar als eine „Lüge“. Seine Abwehr besteht aber im wesentlichen nur aus zwei Argumenten: erstens habe ihn Lenin in diesen Maßnahmen immer offiziell unterstützt und seine Auffassungen geteilt (woran wir nicht zweifeln); zweitens seien diese Maßnahmen „unvermeidlich aus den Verhältnissen jener Epoche entstanden“.(36) Auch an der Richtigkeit der zweiten These zweifeln wir nicht, aber wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß Trotzki – wie hier aufgrund eines reichen und eindeutigen Materials gezeigt werden konnte – darüber hinaus die Methoden des „militärischen Kommunismus“ nicht nur für zeitbedingte Notmaßnahmen ansah, sondern als Prinzipien, mit denen man die sozialistische Sozialökonomie aufbauen könnte. Und bei aller grundsätzlichen Übereinstimmung mit Lenin scheint doch der Theoretiker Trotzki „konsequenter“ vorgegangen zu sein, als es dem großen Realpolitiker Lenin manchmal recht gewesen sein mag. Oder wie erklärt man sieh die in „Lenins Testament“ vom 25. Dezember 1922 geäußerte Meinung über Trotzki, er habe u. a. „auch ein weitreichendes Selbstbewußtsein und eine Überschätzung der behördlichen Regelung der Wirtschaft“ aufzuweisen?(37) Bezeichnend ist jedoch noch ein anderer Umstand: gerade die Planwirtschafts-Fachleute, wie z. B. KRITZMANN und LARIN, griffen begeistert die Idee eines Wiederaufbaus der russischen Industrie durch die „Militarisierung der Arbeit“ auf. Besonders interessant scheint uns von beiden Larin zu sein, der während des I, Weltkrieges im Exil zu Stockholm die deutsche Kriegsökonomie studierte, publizistisch in Rußland wie im Ausland dem russischen Durcheinander die deutsche Leistungsfähigkeit gegenüberstellte und die deutsche Kriegswirtschaft als den ersten praktischen Versuch zum Aufbau einer Kollektivwirtschaft erklärte!(38) Wir sollten also konsequent, wenn von der Periode des „Kriegskommunismus“ in Rußland die Rede ist, sie primär als den ersten Versuch der Übertragung der Prinzipien des deutschen „Kriegssozialismus“ auf Rußland begreifen, und es kann nicht bezweifelt werden, daß in dieser Frage zwischen Lenin und Trotzki grundsätzliche Übereinstimmung bestand.(39)
Es ist bekannt, daß der Kriegskommunismus und mit ihm die Militarisierung der Arbeit scheiterte und eine „Neue Wirtschaftspolitik“ (NEP) im Frühjahr 1921 eingeleitet wurde, die allerdings die entscheidenden staatskapitalistischen Positionen eisern festhielt. Wir haben die Einführung der NEP hier nur unter unserem bisherigen speziellen militärpolitischen Gesichtspunkt zu betrachten.
Während der Periode des militärisch organisierten „Kommunismus“ war das Bündnis der Bauern mit den Arbeitern zerfallen, proletarische und agrarische Revolution in schwerem Gegensatz auseinandergetreten. Mit Recht stellte später SOKOLNIKOW in der Auseinandersetzung mit dem „Trotzkismus“ fest, daß sich aus der Anerkennung der Rechte der Bauern auf den Boden ergebe, „daß die Bauern auf das Bündnis mit der Arbeiterschaft nicht mehr angewiesen sind“ und daß man die Methoden des „Kommandierens“ der Bauernschaft nach Beendigung der unmittelbaren Kriegshandlungen im Jahre 1921 aufgeben mußte. Das bedeutete den Abbau, wenigstens aber die Milderung der militärischen Zwangsmittel in der Landwirtschaft.(40) Die Welle von Bauernaufständen, die seit 1920 über Rußland flutete, konnte zwar immer wieder von der Roten Armee, oft genug auch von bewaffneten städtischen Arbeitern niedergehalten, aber es konnte nicht verhindert werden, daß die Bauern nur noch für den eigenen Verbrauch arbeiteten. Die Bolschewiki erkannten, daß man nicht mit militärischen Organisationsprinzipien die landwirtschaftliche Produktion steigern konnte und daß die Bauern den Anreiz eines agrarischen Überschusses und vor allem die freie Verfügung über diesen auf einem freien Markt brauchten. Statt der zwangsweisen Abgabe, ja Requisition von Naturalien sollte eine Steuer treten, die dem Bauern einen Überschuß ließ.(41) Und das 1922 in Kraft getretene agrarische Gesetzbuch verzichtete ausdrücklich auf die Sozialisierung der 20 Millionen Bauernwirtschaften.
Aus der Niederlage der Roten Armee im Krieg gegen Polen hatte man auch entscheidende militärpolitische Folgerungen ziehen müssen. Man begriff, daß man zum Kampfe gegen moderne Heere im Zeitalter der Kriegsmaschinen technisch erstklassig ausgebildete Kader brauchte. Diese mußten notwendig in einer industrialisierten Armee aus einem Kern gelernter Qualitätsarbeiter bestehen. Nach dem polnischen Feldzug demobilisierte man das bisherige, technisch ungenügend qualifizierte Massenheer der Roten Armee – von fünf Millionen 1920 auf zwei Millionen 1922 –,das schließlich 1923 nur noch eine Kopfstärke von 600.000 aufwies. Um aber nach einer solchen Herabsetzung der Quantität zugunsten der Qualität die Kaderarmee im Notfalle wieder zum Massenheer auffüllen zu können, führte man das schon auf dem IX. Parteikongreß (März-April 1920) von Trotzki vertretene Miliz- und Territorialsystem ein. Und es ist bezeichnend, daß
„die Einführung der NEP nicht zuletzt ihren Grund darin hatte, die Voraussetzungen für ein schlagfertiges Milizheer zu schaffen, die unter den speziellen Verhältnissen vor allem im Ausbau der Produktivkräfte und des Verkehrsapparates, sowie in der Herstellung eines erträglichen Verhältnisses zwischen Arbeiter und Bauer gelegen waren bzw. sind.“
Diese interessante Bemerkung(42) wird wohl verständlich, wenn man sie im Lichte von Trotzkis Feststellung betrachtet, daß 1919/20 etwa 80 bis 854 Bauern in den Reihen der Roten Armee kämpften.(43)
Wir haben gesehen, welche ungeheure Machtfülle sich schließlich bis 1920 in den Händen Trotzkis angesammelt hatte: Als Organisator der Roten Armee hatte er eine umfassende Kontrolle über sämtliche menschlichen Reserven erhalten, ihm war das Eisenbahnwesen unterstellt worden, und er war auf dem besten Wege gewesen, sich sogar die russische Wirtschaft auf dem Wege der Militarisierung der Arbeit unterzuordnen. Seinem militärischen Zentralismus leisteten aber nicht nur Bauern und Arbeiter Widerstand, sondern vom Parteiapparat selbst ging unter STALINs Führung eine „Militäropposition“ aus. Lenin versuchte, diese Gegensätze unter Hinweis auf Trotzkis militärisches Genie und seinen Verdienst um die Rettung der Revolution auszugleichen, aber in diesem Konflikt zwischen Parteibürokratie und Militärapparat mußte Lenin auch Stalin oft gegen Trotzkis Feindseligkeiten verteidigen. Trotzki, der zweieinhalb Jahre von seinem Sonderzug aus nicht nur die Rote Armee, sondern auch die Arbeiterheere und die Industrie organisierte und dirigierte, wurde von den alten Bolschewiki „bonapartistischer Gelüste“ bezichtigt.
„Aufgewachsen in den Lehren der großen französischen Revolution, sahen die Bolschewisten dem erstaunlichen Treiben ihres obersten Heerführers zu und mußten immer an Napoleon Bonaparte denken.“
Diese Schilderung RUTH FISCHERs(44) wird noch deutlicher, wenn wir erfahren, daß die kollegiale Behörde, der „Revolutionäre Kriegsrat“, wenig zu entscheiden hatte, weil das Zentrum der militärisch-organisatorischen Entscheidungen eben in Trotzkis Sonderzug lag. Man fürchtete in der Partei eine Trennung der Armee von der Partei und nahm sich vor, die militärischen Angelegenheiten wieder der bolschewistischen Kontrolle zu unterstellen. Im Juli 1919 beschloß daher das Plenum des Zentral-Exekutivkomitees, im Gegensatz zu Trotzkis Meinung, einen neuen Kriegsrat zu organisieren.
Damals drohte Trotzki mit seiner Demission und man hatte große Mühe, den Konflikt beizulegen. Von nun an wollte er noch seine Macht gegenüber dem Parteiapparat vergrößern, mußte aber mit dieser Absicht in harten Gegensatz zu Lenin geraten. Das zeigte sich Ende 1920 in der Gewerkschaftsfrage: wir kennen ja bereits Trotzkis Standpunkt, demzufolge der bolschewistische Staat die Gewerkschaften nicht als Organisationen der Arbeiter zum Kampfe um bessere Arbeitsbedingungen nötig hat, sondern um die proletarische Klasse für Produktionszwecke zu organisieren, zu disziplinieren und zu dirigieren. Zur Zeit des V. Allrussischen Gewerkschaftskongresses (November 1920) forderte nun Trotzki die Eingliederung der Gewerkschaften in die militarisierte Wirtschaft. Er schreibt darüber in seiner Autobiographie:
„Ich sah im System des Kriegskommunismus, der alle vorhandenen Mittel mindestens im Prinzip nationalisierte und nach den Bedürfnissen des Staates verteilte, keinen Platz für eine selbständige Rolle der Gewerkschaften. Stützte sich die Industrie auf die staatliche Versorgung der Arbeiter mit den nötigen Produkten, so mußten die Gewerkschaften in das System der staatlichen Verwaltung der Industrie und der Verteilung der Produkte eingefügt werden.“
Trotzki wollte sicher nicht die Gewerkschaften zu einer Vorform der „Arbeitsfront“ der Staatspartei machen, aber genau dies wäre aus seiner vermutlichen primären Absicht, seinen eigenen militärischen Apparat durch Unterordnung der Gewerkschaften zu verstärken, um der Herrschaft der Partei im Staatsapparat entgegenzuwirken, geworden. Wir stimmen auch der folgenden Feststellung Ruth Fischers noch zu: „Als Führer einer militärisch-gewerkschaftlichen Kombination hätte Trotzki die Schlüsselstellung in Partei und Staat gehabt.“ Demgegenüber verteidigte Lenin gemeinsam mit Stalin und den anderen alten Bolschewiki das Parteimonopol. Wir halten es deshalb für sehr wahrscheinlich, daß sich Trotzki erst unmittelbar nach dem Beschluß des Plenums des Zentral-Exekutivkomitees vom Oktober 1923, den Kriegsrat durch Delegation einiger hervorragender Bolschewiki zu kontrollieren, entschieden der Opposition gegen die Führer der bolschewistischen Partei angeschlossen hat.(45) Im entscheidenden Augenblick – unmittelbar vor dem Aufstand von Kronstadt und der Einführung der NEP – hat sich also noch Lenin selbst mit den alten Bolschewiki Ende 1920 dem völligen Sieg des trotzkistischen Bonapartismus entgegengestellt und damit zunächst die Macht der Partei über die von Trotzki organisierte Armee wiederhergestellt. Die weitere Entwicklung bis zum Beschluß vom Oktober 1923, der Trotzki in die entschiedene Opposition trieb, war nur die Konsequenz der Haltung Lenins, die Stalin folgerichtig fortsetzte. Der moderne russische Bonapartismus ging dadurch nicht vom Apparat der Armee, sondern von der Bürokratie der Partei aus.
Und doch hat Trotzki die Basis des Stalinismus noch selbst geschaffen. Wir haben gesehen, wie die bittere Notwendigkeit der Bildung der Roten Armee die erste entscheidende Bresche in das Rätesystem legte. Es folgten die Arbeiter- und Betriebsräte, und es war Trotzki, der ihre Ausschaltung und Entmachtung mit der Notwendigkeit des Zentralismus rechtfertigte, der ihre Verteidiger des „reaktionären Föderalismus“ und des „kleinbürgerlichen Anarchismus“ zieh. Wir müssen deshalb auch den folgenden Sätzen ARTHUR ROSENBERGs zustimmen(46):
„Er (Trotzki, Huhn) vergißt ..., daß der Kommune-Staat von 1871 das Werk anarchistischer Föderalisten gewesen ist und daß das Wesen des Rätegedankens von 1917 ebenfalls ein anarchistischer, antistaatlicher Antizentralismus ist. Der ‚revolutionär-proletarische Zentralismus’ ist vielleicht in der Revolution und im Bürgerkrieg notwendig. Aber seine Ahnen sind die französischen Schreckensmänner von 1793, und er hat mit dem Rätesystem nichts gemein.“
Insofern also Trotzki selbst noch in Rußland das Rätesystem entmachtete und den Kronstädter Aufstand, dessen Programm lautete: „Räte ohne Bolschewiki!“, blutig niederschlug, hat er auch noch jene Entwicklung eingeleitet, die den Stalinismus, die bürokratische Konterrevolution, erst möglich machte. Die Räteregierung ist nicht erst seit Trotzkis Ausschaltung, sondern schon seit 1918 eine bloße Fiktion geworden. Trotzki hat einmal – ziemlich unvermittelt – in seinem Schlußwort auf der Konferenz der militärischen Delegierten des XI. Parteikongresses (März-April 1922) das fundamentale Prinzip seiner politischen Haltung ausgesprochen: „Unsere Aufgabe ist die Beherrschung der Masse.“(47) Das Rätesystem aber hat doch den historischen Sinn, eben diese Beherrschung der Masse aufzuheben. Wenn also einmal PAUL AXELROD gesprächsweise der Meinung Ausdruck gab, nach dem politischen Sturze Trotzkis (1924) habe „eine Art von Bonapartismus die besten Aussichten, das Erbe der Bolschewiki anzutreten“(48), dann möchten wir hinzufügen, daß doch Trotzki selbst schon der erste Anwärter darauf gewesen ist. In Deutschland begann die Konterrevolution mit der Entmachtung und Ausschaltung der Arbeiter- und Soldatenräte; wo sie sich nicht fügten, half man mit Maschinengewehren und Handgranaten nach. Der Mann, der diese Nachhilfe militärisch organisierte, hieß NOSKE. Ist jener Trotzki, der die Basis des Bonapartismus durch die Entmachtung und Ausschaltung der russischen Arbeiter- und Soldatenräte schuf und die Kronstädter Matrosen und Werftarbeiter niederkartäschte, nicht der Noske Rußlands geworden? Noske hat HITLER den Weg gebahnt – und wer ebnete Stalin den Pfad?
(1) Elias Hurwicz, „Staatsmänner und Abenteurer. Russische Porträts von Witte bis Trotzki 1891-1925“. Leipzig 1925, S. 328-330.
(2) Leo Trotzki, „Der Charakter der russischen Revolution. Ergebnisse und Aussichten“. (August-September 1917) Wien 1921, S. 13.
(3) Leo Trotzki, „Die wirkliche Lage in Rußland“, übersetzt von Wilhelm Cremer, autorisierte Ausgabe. Avalun-Verlag, Hellerau bei Dresden, o, J., S. 73-74. (Nach der Mitteilung der „Neuen Bücherschau“, VII/6, Juni 1929 ist es „aus zufälligen Zeitungsartikeln zusammengestellt und wird von Trotzki als Buchpublikation nicht anerkannt“. /S. 299/ Bei der Schwierigkeit der Beschaffung von Schriften Trotzkis werden wir wohl über die Differenzen Trotzkis mit dem Avalun-Verlag hinweggehen müssen, wenn nur die in jenem Buche zusammengefaßten Zeitungsartikel „zufällig“ von Trotzki selbst verfaßt worden sind!)
(4) Vgl. hierzu meinen Aufsatz: „Lenins Staatskapitalismus 1917 bis 1922“ in: „Funken“, 2. Jhg., Nr. 7 Dezember 1951, S. 3 ff.
(5) Engels-Lenin, „Militärpolitische Schriften“, Bd. II: W.I. Lenin, „Die Revolution von 1905 und der imperialistische Krieg“. Berlin 1930, S. 29 und 143.
(6) Leo Trotzki, „Die Sowjet-Macht und der internationale Imperialismus“, Promachos-Verlag Belp-Bern 1918, S. 31, 34 und 37.
(7) Jacques Sadoul, „Briefe aus der Sowjetrepublik“. Moskau 1918“. (25./28. Juli 1918) Berlin-Wilmersdorf 1919, S.23.
(8) Leo Trotzki, „Die Rote Armee“, in: „Jahrbuch für Wirtschaft, Politik und Arbeiterbewegung“, 1922/1923, II. Teil: „Die Sowjetrepubliken“, 2. Abschnitt: „Der Kampf der Sowjetrepublik“.
(9) Leo Trotzki, „Die Geburt der Roten Armee“, Wien 1924, S. 86 ff.
(10) Leo Trotzki, „Rede auf dem II. Allrussischen Kongreß der Abteilung für politische Aufklärung im Oktober 1921 in Moskau“, enthalten in: „Russische Korrespondenz“, 1921, Nr. 12, S. 990 ff.
(11) Leo Trotzki, „Die Geburt der Roten Armee“, aaO,S. 7 ff. und der unter Nr. 8 angeführte Artikel.
(12) W. Antonow-Owsejenko, „Der Aufbau der Roten Armee in der Revolution“, Hamburg 1923, S. 81-88.
(13) Karl Marx, „Der Achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“, Ausgabe und Einleitung von D. Rjazanow. Wien-Berlin 1927, S. 114-123.
(14) Wilhelm Blos, „Die Französische Revolution“, Stuttgart 1921, S. 598.
(15) Leo Trotzki, „Arbeit, Disziplin und Ordnung werden die sozialistische Sowjetrepublik retten“, Basel 1918. (Ein großer Teil des folgenden Materials über die „Militarisierung der Arbeit“ im revolutionären Rußland stammt aus einer Arbeit über „Die Arbeitspflicht in Sowjet-Rußland“, die ich für ein Referat im ZdA Ende Juni 1931 verfaßte.)
(16) W. I. Lenin, „Die nächsten Aufgaben der Sowjet-Macht“, (1918). Verlag der „Kommunistischen Bibliothek“, Berlin, S. 42-52.
(17) Franz L. Schulhöfer, „Der russische Bolschewismus und das Rüstungsproblem“, Inaugural-Dissertation Heidelberg 1928, S. 72.
(18) A. Anikst, „Aufsätze und Berichte aus den Jahren 1918-1920 über die Organisation der Verteilung der Arbeitskraft“, herausgegeben vom Volkskommissariat der Arbeit, Moskau 1920, S. 61-62. Der angeführte Artikel erschien am 1. September 1918 in der „Statistika Truda“ Nr. 2/3.
(19) In der „Zeitschrift des Volkskommissariats der Arbeit“, 1918 Nr. 2/3, S. 224.
(20) Salomon Schwarz, „Die Arbeitspflicht in Rußland“, im „Archiv für Rechts- und Wirtschaftsphilosophie“, XIX. Bd., Heft 1, Oktober 1925. Vgl. auch: „Le chômage en Russie de 1917 à 1925“ in der „Revue Internationale du Travail“, Novembre 1926.
(21) Antonow-Owsejenko, aaO, S. 70-71.
(22) Antonow-Owsejenko, ebd., S. 82-83.
(23) Leo Trotzki, in: „Russische Korrespondenz“, 1921, Nr. 112.
(24) Leo Trotzki, „Terrorismus und Kommunismus“, Hamburg 1920, S. 116, 118, 134 und 143.
(25) Antonow-Owsejenko, aaO, S. 89.
(26) „Russische Korrespondenz“, Februar 1920, Nr. 4.
(27) W. I. Lenin, „Ausgewählte Werke“, Wien 1925, S. 611.
(28) Veröffentlicht in der „Prawda“ vom 22. Januar 1920, nachgedruckt in den „Mitteilungen des Hauptausschusses für Arbeitspflicht“, Nr. 1 (März 1920), S. 4-10.
(29) Antonow-Owsejenko, aaO, S. 89-90.
(30) Antonow-Owsejenko, ebd., S. 92-93.
(31) „Russische Korrespondenz“, 1920, Nr. 6/7.
(32) Vgl. hierzu auch: Otto Bauer, „Bolschewismus oder Sozialdemokratie?“, Wien 1921, S. 59 ff.
(33) Franz L. Schulhöfer, aaO, S. 75.
(34) S. Kamenew, „Abriß des Bürgerkrieges“, im „Jahrbuch für Wirtschaft, Politik und Arbeiterbewegung“, 1922/1923. (S. Nr. 8)
(35) Antonow-Owsejenko, S. 93-94.
(36) Leo Trotzki, „Die wirkliche Lage in Rußland“, aaO, S, 216-218.
(37) Zitiert nach Trotzki, „Die wirkliche Lage in Rußland“, ebd., S. 256. – In zwei anderen Übersetzungen, die mir noch vorliegen, heißt es entsprechend: „Er zeichnet sich ebenso aus durch zu weitgehendes Selbstvertrauen und durch eine Anlage, sich zu sehr durch die administrative Seite der Dinge anziehen zu lassen.“ In: „Die Aktion“, Herausgeber Franz Pfemfert, 1928, Heft 10/12, S. 201; Leo Trotzki, „Wer leitet heute die kommunistische Internationale?“, Berlin-Wilmersdorf 1920. „Anhang“, S. 49.
(38) Ruth Fischer, „Stalin und der deutsche Kommunismus“, Verlag der Frankfurter Hefte, Frankfurt/Main. Deutsche Ausgabe der 1948 erschienenen us-amerikanischen Originalausgabe, o. J., S. 197.
(39) Vgl. meinen unter Nr. 4 genannten Aufsatz.
(40) In: „Die Tragödie Trotzki“, herausgegeben von Grigori Dimitrioff. Berlin 1925, S. 51-52.
(41) W. I. Lenin, „Sämtliche Werke“, Bd. XXVI: „Vom Kriegskommunismus zur Neuen Ökonomischen Politik“. Moskau 1940, S. 293 ff.
(42) Franz L. Schulhöfer, aaO, S. 86.
(43) Leo Trotzki, „Terrorismus und Kommunismus“, aaO, S. 113.
(44) Ruth Fischer, aaO, S. 189 und 200-201.
(45) Elias Hurwicz, aaO, S. 340.
(46) Arthur Rosenberg, „Geschichte des Bolschewismus“, Berlin 1932, S. 119-122.
(47) Antonow-Owsejenko, aaO, S. 124.
(48) In: „Die Tragödie Trotzki“, aaO, S. 79.
(49) Ruth Fischer, aaO, S. 99.
Zuletzt aktualisiert am 19.6.2008